Gesamtschaden von mindestens 420 Millionen Euro Prozess gegen Auer-Welsbach startet

Zahlreiche Anleger, darunter laut "Zeit im Bild" auch Aussenminister Michael Spindeleegger, haben in AvW-Genuss-Scheine investiert und auf zweistellige Gewinne gehofft. Nach der Insolvenz der AvW gibt es kaum Hoffnung auf angemessene Entschädigung. 12.500 Anleger sollen insgesamt 270 Millionen Euro verloren haben, laut Anklage beträgt der Gesamtschaden mindestens 420 Millionen Euro. Der ehemalige Chef der AvW, der 56 Jahre alte Wolfgang Auer-Welsbach, sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. Ab heute wird er einem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Christian Liebhauser-Karl vorgeführt. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft stützt sich auf ein Gutachten des Sachverständigen Fritz Kleiner, dessen Expertise bereits des bereits im Bawag-Skandal genutzt wurde.

Das wirft die Anklage Auer-Welsbach vor

Die Anklage lautet auf gewerbsmäßigen Betrug, Untreue, Bilanzfälschung und Beweismittel-Fälschung. Auer-Welsbach soll die Genussschein-Inhaber über den Wert ihrer Anteile getäuscht und Kurse manipuliert haben, sot Bernd Lutschounig, der Vizepräsident des Landesgerichtes Klagenfurt. Zudem sollen die Anleger über eine Kapitalerhöhung geschädigt worden sein, Auer-Welsbach soll den Gesellschaften Geld entnommen haben.

AvW-Chef weist alle Vorwürfe zurück

Im Falle einer Verurteilung drohen Wolfgang Auer-Welsbach bis zu zehn Jahre Haft. Er weist über seinen Anwalt Michael Sommer allerdings alle Vorwürfe von sich. Auer-Welsbach werde seine Unschuld beweisen, ist der Anwalt überzeugt. Man sei zu Jahresbeginn schriftlich auf alle Anschuldigungen eingegangen, in dem Schriftsatz seien 60 Zeugen genannt, die beweisen würden, dass Auer-Welsbach strafrechtlich nichts vorzuwerfen sei.

Es geht auch um Rolle der Raiffeisenbezirksbank Klagenfurt im System AvW

Das Gericht wird auch prüfen, welche Rolle die Finanzmarktaufsicht, Wirtschaftsprüfer und die Raiffeisenbezirksbank Klagenfurt als Hausbank im System AvW gespielt haben.