Banken in Österreich können einen prächtigen Zuwachs beim Betriebsergebnis verzeichnen. Das stieg in den ersten drei Quartalen um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders positiv für die Banken schlagen die geringen Zinsen zu Buche, die Anleger für ihre Ersparnisse erhalten.
In den ersten drei Quartalen 2010 erhöhten sich die Betriebserträge im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 14,05 Milliarden Euro, so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Die größten Anstiege konnten bei den Zinsgeschäften (+0,31 Milliarden Euro) und Finanzgeschäften (+0,27 Milliarden Euro) sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen (+0,23 Milliarden Euro) beobachtet werden.
Zinsaufwendungen der Banken stark gesunken
Der Anstieg des Netto¬zinsertrags um 4,8 Prozent auf 6,88 Milliarden Euro resultierte aus der stärkeren Abnahme der Zinsaufwendungen (-5,90 Milliarden Euro auf 13,08 Milliarden Euro) im Vergleich zu jener der Zinserträge (-5,59 Milliarden Euro auf 19,96 Milliarden Euro). Geringere Zunahmen verzeichneten die Banken bei den Erträgen aus Provisionsgeschäften (+0,21 Milliarden Euro) sowie Wertpapieren und Beteiligungen (+0,04 M Milliarden Euro).
Geringe Betriebsaufwendungen
Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 vergleichsweise gering um 2,8 Prozent auf 8,31 Milliarden Euro. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch steigende sonstige be¬triebliche Aufwendungen (+0,15 Milliarden Euro auf 0,86 Milliarden Euro) verursacht. Die Ent¬wicklung in den ersten drei Quartalen 2010 spiegelt sich somit in einer besseren Cost-Income-Ratio (Verhältnis der Betriebsaufwendungen zu den Betriebserträgen) wider, die nach 62,2 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres nun 59,1 Prozent beträgt.
Für das Gesamtjahr 2010 erwarten die Kreditinstitute ein Jahresbetriebsergebnis, das mit 7,20 Milliarden Euro um 0,47 Milliarden Euro höher ausfällt als 2009. Beim Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich rechnen die Banken heuer mit einem Wert von 3,06 Milliarden Euro, während für das gesamte Jahr 2009 4,42 Milliarden Euro angesetzt wurden. Markant fällt die erwartete Abnahme beim Wertberichtigungsbedarf auf Wertpapiere des Finanzanlagevermögens aus. Hier wird für 2010 ein um 3,69 Milliarden Euro geringerer Aufwand (0,40 Milliarden Euro) erwartet. Im Vorjahr mussten in diesem Bereich noch 4,09 Milliarden Euro zugeführt werden.
Kräftiger Anstieg des Jahresüberschusses
Auf Basis dieser Aussichten rechnen die in Österreich tätigen Kreditinstitute für 2010 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (ETG) in Höhe von 3,74 Milliarden Euro. Im Vorjahr ergab sich noch ein negatives EGT mit 1,78 Milliarden Euro. Nach Berücksichtigung des außerordentlichen Geschäfts und der Steuern soll sich der Jahresüberschuss für 2010 laut Erwartungen der Banken schließlich auf 3,06 Milliarden Euro belaufen. 2009 betrug der Jahresüberschuss 0,04 Milliarden Euro.