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Naturkatastrophen
 
03.04.2014

Naturkatastrophen Worauf Versicherungsnehmer achten sollten

Von Susanne Kritzer
Schäden durch Naturkatastrophen nehmen dramatisch zu. In Österreich ist durchschnittlich alle drei Jahre mit einer Naturkatastrophe in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro versicherten Schäden zu rechnen.
Naturkatastrophen Worauf Versicherungsnehmer achten sollten
Sturm ist Risikofaktor Nummer eins
Weltweit sind wetterbedingte Versicherungsschäden in den letzten dreißig Jahren um das 15-fache angestiegen. 2013 beliefen sich die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen weltweit auf rund 28 Milliarden Euro, in Österreich ist durchschnittlich alle drei Jahre mit einer Naturkatastrophe in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro versicherten Schäden zu rechnen. „Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ist für die Allianz eine umfassende Risikoforschung in Sachen Naturkatastrophen ein Gebot der Stunde“, betonte Werner Müller, Vorstandsmitglied und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe in Österreich, am Mittwoch vor Journalisten.

Welche Risiken die Haushaltsversicherung deckt, kann jeder Versicherungsnehmer einfach an Hand der eigenen Versicherungspolizze überprüfen. Ob man hier einen optimalen Schutz genießt oder ein anderes Institut bessere Konditionen bietet, lässt sich schnell durch einen Blick auf den Versicherungs-Vergleich von biallo.at herausfinden.

Sturm als Risiko Nummer ein

„Wie kaum ein anderes europäisches Land ist Österreich einem Mix verschiedenster Bedrohungen durch Naturkatastrophen ausgesetzt“, erklärte Rupert Pichler, Leiter Rückversicherung und Nat-Cat-Management bei der Allianz, bei der Präsentation des aktuellen Standes der Allianz Risikoforschung. Wirft man einen Blick auf die Schadenstatistik der Allianz seit 2000, so liegen Stürme auf Platz 1: Diese verursachen mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) des Schadenaufwandes, knapp vor Hagel, der mit 29,6 Prozent zu Buche schlägt. Schneedruck (16,1 Prozent), Starkregen (10,1 Prozent) und Hochwasser (7,4 Prozent) stellen bei dieser Betrachtung eher untergeordnete Risiken dar.

Die gefährdetsten Regionen in Österreich


Kaum ein Bundesland bleibt dabei von Naturkatastrophen verschont: Während durch Stürme vor allem die Regionen vom Innviertel bis ins südliche Niederösterreich bedroht sind, ist die Hagelgefahr im Salzburger Pinzgau, im Salzkammergut und dem Tiroler Unterland am größten. Schneedruckschäden wiederum finden sich überraschenderweise seltener im Westen als in den alpinen Regionen Oberösterreichs und der Steiermark, wo einfach die Bauweise den möglichen Schneelasten weniger gut angepasst ist. Die meisten Hochwasserschäden gibt es dort, wo die mittelgroßen Flüsse der Alpennordseite in die Donau münden.

Potenziell gefährlicher würden künftig, erklärt Pichler, so genannte „Flash Floods“ – kleine, normalerweise unscheinbare Bäche im ganzen Land, die sich binnen Stunden in reißende Ströme verwandeln, wie auch das Hochwasser im Juni 2013 vielfach gezeigt hat. „Unterschätzt wird hierzulande vor allem die Erdbebengefahr“, ist Pichler überzeugt. Im letzten Jahrhundert zeichnete die Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durchschnittlich 17 spürbare Erdbeben pro Jahr in Österreich auf. Am meisten gefährdet: das Wiener Becken, Inn- und Mürztal sowie Kärnten.
 
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Präventionsmaßnahmen auf gutem Weg

Erst die präzise Kenntnis der Gefahrenzonen ermöglicht es, entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Die Prävention funktioniert bei den verschiedenen Naturkatastrophen-Risiken unterschiedlich gut. So gibt es für Hochwasser (www.hochwasserrisiko.at) und Blitzschlag (www.aldis.at) instruktive Websites, die die regionale Risiko-Exposition aufzeigen und zur Vorsorge animieren. Dennoch werden nach wie vor Häuser in „roten“ Hochwasser-Zonen errichtet, und bei Gewittern zieht kaum jemand den Netzstecker seiner elektronischen Geräte. „Bei Stürmen, Hagel und Starkregen funktioniert die Warnung durch die Medien zwar meist hervorragend, doch die Bauweise vieler Gebäude ist eher am Design orientiert als an der Widerstandsfähigkeit“, erklärt Pichler. Weichholzelemente und Weichmetallpaneele bieten Sturm oder Hagel dann die entsprechenden Angriffsmöglichkeiten.

Laut Prognosen der Allianz wird die jährliche durchschnittliche Gesamthöhe der weltweit versicherten Schäden zwischen 2010 und 2019 auf 30 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen. „Frequenz und Schwere der Events wird weiter zunehmen, auch aufgrund des Klimawandels“, erklärt Müller. Naturkatastrophen seien mit 51 Prozent Hauptgrund für Betriebsunterbrechungen: „Die globale Wirtschaft wird durch Naturkatastrophen verwundbarer, wie auch zunehmende Lieferkettenrisiken zeigen“, so Müller. Ein Ansteigen der Risiken in den kommenden Jahren sei zu befürchten, warnt die Allianz. So gebe es einen begründeten Verdacht, dass aufgrund des größer werdenden Energie- und Feuchtigkeitsgehaltes in der Atmosphäre öfter Hagel und Gewitter entstehen können.

Vollversicherungslösung

In Österreich kann derzeit eine Vollversicherung für die beiden Risiken Erdbeben und Hochwasser nicht gewährleistet werden. „Ein Bewohner eines Hochhauses in Wien hat mehr mit einem Hausbesitzer in Spitz gemeinsam, als auf den ersten Blick vermutet werden könnte“, so Müller. Kommt es zu einem Schaden durch Hochwasser oder Erdbeben, so bleibt den Betroffenen nach derzeitiger Rechtslage neben der privaten Versicherungsleistung nur die Hoffnung auf den Katastrophenfonds. „Die Kompensation für erlittene Schäden durch Hochwasser aus dem Katastrophenfonds beträgt im Durchschnitt lediglich 20 bis 50 Prozent – und dies ohne Rechtsanspruch“, so Müller. So verursachte das Hochwasser im Jahr 2002 etwa 3 Milliarden Euro an wirtschaftlichen Schäden, 420 Millionen Euro wurden durch die Versicherungswirtschaft ausbezahlt, 414 Millionen Euro steuerte der Katastrophenfonds bei.

„Die Deckungslücke betrug in diesem Fall 72 Prozent“, so Müller. Um eine Vollversicherung für die beiden komplementären Risiken Erdbeben und Hochwasser zu gewährleisten, unterstützt die Allianz eine gemeinsame Vollversicherungslösung, wo Staat und Privat Hand in Hand gehen: Ein mögliches Vollversicherungsmodell könnte jedem Haushalt und jedem Betrieb eine Vollwertversicherung bereitstellen und gleichzeitig den nationalen Katastrophenfonds entlasten. Das Modell sieht eine obligatorische Anbindung an die Feuer- und Haushaltsversicherung vor. „Wir halten das Modell für sehr gut geeignet, die Absicherungssituation unserer Kunden im Falle von Hochwasser und Erdbeben zu verbessern“, so Müller abschließend.
 
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