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Kfz-Industrie
 
06.10.2014

Kfz-Industrie Spitzenreiter in Österreich

Von Wolfgang Thomas Walter
Voraussichtlich fünf Prozent Wachstum verzeichnet die Kfz-Branche in 2014. Deutsche Autohersteller sind das große Plus für Österreichs Zulieferer. Weitere Expansion? Fraglich!
Kfz-Industrie Spitzenreiter in Österreich
Österreichs Kfz-Industrie profitiert vom Nachbarn Deutschland

Österreichs Kfz-Industrie: Deutsche Autobauer als Wachstumsmagnet

„Österreichs Fahrzeugindustrie profitiert 2014 einmal mehr von den Erfolgen der deutschen Autobauer, die trotz Abkühlung der Branchenkonjunktur in den letzten Monaten vor allem im Premiumsegment wieder eine deutliche Beschleunigung der Produktions- wie der Absatzzahlen berichten.“, so Dazu Bank Austria Ökonom Günter Wolf. Deutschland ist immerhin Absatzmarkt von 58 Prozent der Exporte von Motoren und Motorteilen aus Österreich und von 51 Prozent der exportierten Kfz-Zulieferteile.

Österreichische Exporte nach Deutschland haben seit 2005 in beiden Produktgruppen jeweils die Hälfte zum gesamten Exportwachstum beigetragen und im ersten Halbjahr 2014 sogar die gesamte Exportentwicklung getragen. Bis Juni sind die Ausfuhren von Motoren um 3,9 Prozent gestiegen – nach Deutschland um 4 Prozent. Die Ausfuhren von Kfz-Zulieferteilen insgesamt stagnierten während sie in Richtung Deutschland zumindest um 0,2 Prozent zulegten.

Exportperformance spricht für Kfz-Zulieferstandort Österreich

Seit den Jahr 2000 sind die Ausfuhren im Bereich Kfz und Kfz-Teile um 57 Prozent, die Einfuhren um 47 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich die Handelsbilanz in dem Bereich von einem 230 Millionen Euro Defizit in einen Überschuss von 550 Millionen Euro 2013 gedreht. Bank Austria Branchenanalyst Wolf hierzu: „Der Außenhandelsüberschuss der Kfz-Industrie bedeutet, dass mit der Exporterlösen von Kraftfahrzeugteilen Österreichs gesamte Fahrzeugrechung im Wert von 2 Milliarden Euro netto bezahlt werden kann- Im Vorjahr wurden Kraftfahrzeuge im Wert von 6,1 Milliarden Euro exportiert und um 8 Milliarden Euro importiert.“

Grundlage der Konkurrenzstärke der heimischen Kfz-Industrie ist ihr Produktivitätsvorsprung, der wiederum für eine relativ moderate Lohnstückkostenbelastung trotz des relativ hohen Personalaufwands sorgt. Die Personalaufwendungen der österreichischen Kfz-Industrie von durchschnittlich 61.000 Euro pro Beschäftigten zählen zu den höchsten im europäischen Branchenvergleich, hingegen liegen die Lohnstückkosten deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Und: Selbst die Standorte in Osteuropa haben in den letzten Jahren in Sachen preislicher Konkurrenzfähigkeit an Attraktivität verlohren

Mit 77 Prozent besetzt die Branche bei uns hinter der deutschen Autoindustrie, mit 88 Prozent innovationsaktiver Unternehmen, den zweiten Platz im EU-Vergleich. „Maßgeblich stärkt die Innovationskraft der Branche und ihr hohes Engagement in Forschung und Entwicklung. Der Anteil der F&E-Ausgaben am Umsatz von 3 Prozent in der Kfz-Industrie, liegt deutlich über dem österreichischen Industriedurchschnitt von 2,1 Prozent und ist insofern auch bemerkenswert, als in Österreich keine Autohersteller angesiedelt sind, so Branchenanalyst Wolf.

Stärkere Expansion unwahrscheinlich

Der Pkw-Absatz in der EU-27 ist seit 2007 um fast ein Vietel auf 11,9 Millionen Stück gesunken. Zuwächse in Osteuropa können die Einbußen in Westeuropa nicht mehr kompensieren. Der Markt wird sich in den nächsten Jahren vermutlich erholen, allerdings auch längerfristig nicht mehr nennenswert über den Neuzulassungsrekord von 16 Millionen Fahrzeugen aus 2007 wachsen. Dennoch erwartet Price Waterhouse Coopers für die nächsten Jahre einen Anstieg der Kfz-Produktion in der EU-27 von knapp vier Prozent. Entscheidender für die heimischen Autozulieferer sind allerdings die relativ positiven Aussichten der deutschen Premiumhersteller. Das Center Automotive Research in Duisburg rechnet mit einem Zuwachs der globalen Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen von 5,6 Prozent im Jahr bis 2030.

Wolfs Fazit: „Mittelfristig ist das Wachstum der Kfz-Industrie in Österreich abgesichert. Gleichzeitig werden umfangreichere Erweiterungsinvestitionen der Branche immer unwahrscheinlicher, in einem Umfeld, wo die Autonachfrage auf lange Sicht nicht mehr wächst und die Branche sowohl in Österreich als auch in ihren zentralen Absatzmärkten bereits eine überdurchschnittlich hohe Exportquote erreicht hat. Die Kfz-Industrie kann ihre gute internationale Wettbewerbsposition kaum noch verbessern und hat damit auch nur wenig Spielraum um stärker zu expandieren.“
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