Manipulationen bei wichtigen Zinssätzen, Verdacht auf Manipulationen bei Edelmetall- und Währungskursen: Weltweit stehen führende Banken in einem schlechten Licht da.
Das gibt Sparen und Kreditnehmern, egal ob Privatkunden oder Geschäftskunden von Banken, das dumpfe Gefühl, bei Bankgeschäften immer wieder betrogen zu werden. Dabei hatte etwa die Deutsche Bank einst zu Recht mit dem Slogan „Vertrauen ist der Anfang von allem“ um Kunden geworben. Wie Recht sie doch damit hatte. Vertrauen ist der Anfang von allem.
Banken und das Vertrauen
Gerade im Bankgeschäft geht es um Vertrauen. Anleger stellen einer Bank Ersparnisse für Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre zur Verfügung, damit sie ihr Geld eines Tages wieder zu 100 Prozent zurück erhalten und zudem Zinsen für die Überlassung von Spargeldern erhalten.
Private oder Unternehmen wollen bei einer Bank Geld für Anschaffungen leihen und sind bereit dafür auch ein angemessenes Entgelt in Form von Zinsen für das geborgte Geld zu bezahlen.
So profitieren Anleger und Kreditnehmer und auch die Bank kann und soll für ihre Leistungen entlohnt werden. Immerhin muss sie darauf achten, das Spargelder nur an seriöse Kreditnehmer in Form von Krediten weitergegeben werden. Die Beurteilung, wo Spargelder seriös angelegt werden können, erfordert viel Wissen und Geschick und diese Leistung muss einem Kreditinstitut zu Recht abgegolten werden.
Marktwirtschaft mit sozialem Anspruch
Die Mehrzahl der Banken, die mit den ihnen anvertrauten Spargeldern solide Unternehmen finanzieren, und so erst Wirtschaftswachstum und gute Beschäftigung ermöglichen, erfüllen eine wichtige Funktion in unserer sozialen Marktwirtschaft, das heißt in einer Marktwirtschaft, die sich nicht an maximalen Profiten orientiert, sondern auch wichtige soziale Bedürfnisse berücksichtigt.
Europäische Union muss handeln
Umso wichtiger ist es, dass zum Beispiel die Europäische Union dafür sorgt, das durch Banken bzw. Bankmitarbeiter organisierte Betrügereien hart bestraft werden. Hier kann die EU ihre Existenzberechtigung klar und deutlich unter Beweis stellen. Denn in der Regel sind es nur weltweit agierende Bankenriesen, die die Macht haben, die Finanzmärkte mit Finanztricks zu ihrem Vorteil und zum Schaden von Anlegern und Kreditnehmern zu beeinflussen, die Verluste in Milliardenhöhe erleiden. Hier kann nur die Europäische Union jene geballte Macht entwickeln, die notwendig ist, die mächtigsten Banken der Welt zu bändigen. Einzelne EU-Mitgliedsländer wirken auf diesem Spielfeld nur wie Zwerge, selbst wenn sie zu den Großen in der EU zählen wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.
Der Milliardenschaden, der Bankkunden durch die bisher erwiesenen Manipulationen entstanden ist, wird den geschädigten Bankkunden wohl nie abgegolten werden. Um so wichtiger ist es, dass Manipulationen noch früher entdeckt werden, um Anleger und Kreditnehmer ausreichend zu schützen.