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Walter K. Eichelburg
 
08.01.2012

Walter K. Eichelburg Jede Währungsunion ist in einer Depression zerbrochen

Von Wolfgang Thomas Walter
2011 war ein hochspanendes Jahr für Investoren. Walter K. Eichelburg zu den aktuellen Ereignissen rund um Gold und Silber, einem möglichen China-Crash und mit einem persönlichen Fazit zu zehn Jahre Euro.
Walter K. Eichelburg Jede Währungsunion ist in einer Depression zerbrochen
Walter K. Eichelburg, Informatiker und Investor in Wien
 

Biallo.at: „Für 2011 hat man das Finanzsystem und den Euro noch einmal gerettet. Aber 2011 und 2012 ist nicht mehr 2008, als das System ähnlich auf der Kippe stand. 2008 war es nur eine Bankenkrise. Heute haben wir eine noch viel schlimmere Bankenkrise plus eine „Souvereign Debt Crisis“, also eine Staatsbankrottkrise“, so bilanzieren Sie unter anderem in Ihrem Jahresrückblick 2011.
Mit welchen Staatsbankrotten rechnen Sie 2012 in der Eurozone – oder darüber hinaus?

Walter K. Eichelburg: Ja, die Banker haben ihre Jobs noch und bekommen noch ihre Boni für 2011. Die Politiker mussten Ihren Wählern noch nicht sagen, dass deren Erspartes weg ist.
2012 wird die gesamte Eurozone pleite gehen, inklusive der AAA-Zahlerstaaten. Sobald die grossen Flucht aus dem Euro nicht mehr zu stoppen ist und die Euro-Stützung durchbrochen wird. Das kann jederzeit passieren. Bei real notwendigen Zinsen von über 20% gehen auch Deutschland und Österreich sofort pleite, Frankreich sowieso. Aber solche Zinsen wären wegen der hohen Inflation von 10% und des hohen Risikos wegen der massiven Staatsverschuldung notwendig, sie werden kommen. Heute sind die Staaten selbst dran, nicht nur die Banken: Endstation.

Biallo.at: Thema China: Es gibt nicht wenige Stimmen, die das Reich der Mitte vor einem Crash sehen, der im Ausmaß wohl schlimmer wäre als die derzeitige Euro-Krise. Was wären die weltwirtschaftlichen Folgen eines Zusammenbruchs der chinesischen Volkswirtschaft, in der Schattenbanken und Immobilienblase schon jetzt bedenklich ihr Unwesen treiben?

Eichelburg:
Ja, der China-Crash wird schlimm - aber für die Chinesen, weniger für uns. Die Schuldenblase dort, die gerade herunterkommt ist mindestens genauso schlimm wie die im Westen. Finanztechnisch ist China nicht so stark in die Weltwirtschaft integriert, von diese Sicht wären die Folgen eines China-Crashs überschaubar. Wen es bei uns treffen wird, ist einmal die Exportindustrie, die dann keine Abnehmer mehr in China hat. Und auch die Importeure bei uns, denen dann die chinesischen Lieferanten wegsterben.

Biallo.at: Für Silber-und Gold-Bugs war das Jahr 2011 durchaus erfolgreich, dennoch durchlebten Investoren vor allem in der zweiten Jahreshälfte sehr volatile Märkte. Wann rechnen Sie für 2012 mit einem erneut deutlichen Anspringen des Preisniveaus?

Eichelburg: "Volatil"? Was sich da abgespielt hat, war für viele grausam. Laut Jim Sinclair hat das Goldkartell mit seinen Preisdrückungen ab September sämtliche schwachen Hände, Kreditler und Long-Spekulanten rausgewaschen. Aber trotzdem werden Gold und Silber weitersteigen. Laut Insider-Informationen ist bereits für das 1. Quartal 2012 mit einer Goldpreis-Explosion zu rechnen. Zumindest in Euro, wenn dieser untergeht.

Biallo.at: Auch wer 2011 auf einen steigenden Ölpreis gesetzt hatte, durfte sich an Silvester ein Glas Champagner extra gönnen. Denn Rohöl zählte erneut zu den ertragreichsten Geldanlagen überhaupt. Sehen Sie auch für 2012 eine Ölpreishausse?

Eichelburg: Öl hat sich etwa im Gegensatz zu Kupfer oder gar den Aktien gut gehalten. Der Öl-Weltverbrauch wird jetzt wegen der weltweit einsetzenden Rezession/Depression stark zurückgehen. Daher werden die Preise tendenziell fallen, zumindest gegenüber Gold. Es wird bei einem Dollar-Crash daher sogar eine Ölpreis-Explosion geben.

Biallo.at: Der Euro wird zehn. Für viele gibt es rückblickend nicht viel zu feiern. Von "Teuro", über Finanz- und Wirtschaftskrise bis hin zur europäischen Schuldenkrise: Wie sieht – als langjähriger Beobachter und Investor – Ihr ganz persönliches Fazit aus?

Eichelburg: Der Euro ist praktisch schon Geschichte, obwohl wir immer noch damit bezahlen. Die ganze Welt von australischen Banken über Konzerne bis zur britischen Regierung bereitet sich derzeit auf seinen baldigen Untergang vor. Sobald man den Euro am Markt nicht mehr halten kann, wird er crashen und die Eurostaaten werden dann Währungsreformen machen und dabei neue, nationale Währungen einführen. D-Mark, Schilling, usw. sind schon gedruckt. Sogar eine neue griechische Drachme gibt es schon dafür. Älter als 10 Jahre wird der Euro garantiert nicht mehr. Mit seinem Ableben ist bereits in den nächsten 3 Monaten zu rechnen. Damit gehen auch die Massenersparnisse verloren, denn alle größeren Geldvermögen werden gestrichen.

Der Euro war praktisch, weil man überall damit bezahlen konnte. Aber er war eine Schönwetter-Währung die das derzeitige Schlechtwetter nicht aushält, denn man hat zu unterschiedliche Staaten hineingemischt. Jede Währungsunion ist in einer Depression zerbrochen. Diese waren meist stabiler als der Euro.

 

Leserkommentare
Kommentare können sich auf eine ältere Version des Artikels beziehen.
04.01.2012 19:26 Uhr - von nachdenker
@ Der Checker
Es mag ja sein das man den Morgen nicht mehr erlebt,es weis halt keiner wann sein letztes Stündlein geschlagen hat Aber : Es ist doch gut wenn es noch kritische Zeitgenossen gibt, die den Schlafschafen sagt, Leute wacht auf da stimmt etwas nicht mehr im Lande.Mir ist es vollkommen egal wann der Euro crasht ich weis das keine Währung ewig überlebt.Lesen bildet und das Netz steht voller schönen Seiten, dann 1&1 zusammen zählen. In diesem Sinne !!!
04.01.2012 15:59 Uhr - von Volker
Klopfer: Weiter so Herr Eichelburg!
Schade ist an diesen Zweiflern, dass sie eine punktgenaue Vorhersage für Alles brauchen. Bis sie eines Morgens unvorbereitet aufwachen und außer ihrem Nachthemd nix mehr haben. Von mir aus kann der Rettungsversuch des Euro noch was dauern, hab dann mehr Zeit noch EM nachzukaufen! Viele Grüße Klopfer
04.01.2012 15:48 Uhr - von Systemkriese
Expotentielle Funktion
Unser Zinses Zins System hatt Mathematisch eine bergrenzte Lebensdauer, und entwickelt sich expotentiell.Schauen Sie auf die Geldmenge M1 diese explodiert seit geraumer Zeit gewaltig. Der letzte Schuldner im unseren FIAT System sind die Staaten selber! Und der letzte Kreditgeber im System sind die Notenbaken(EZB) und nun schauen Sie sich an woher das Geld kommt für die Systemrettung! Die halbe Eurozone ist real Pleite! Machen sie die Augen auf ! Papier kann man drucken ,Vertrauen nicht !!! Marktmanipulationen alleine halten das ganze System noch am Leben. Viel Glück bei ihrem Vertauen in die Banken und die Regierungen! Ein Blick in die Geschichte reicht da aus.
04.01.2012 14:32 Uhr - von Der Euroniker
Untergangsphilisophen
Das interessante an dieses Untergangsphilisophen ist das, dass die solange über etwas predigen bis es dann endlich eintritt. Wenn es nicht passiert hört man nichts mehr von ihnen. Wenn es zutrifft sagen Sie "Ich habe es schon lange vorhergesehen". Nach Eichelburgs Seite ist der Euro seit 2 Jahren schon tot.
04.01.2012 13:21 Uhr - von Checker
Der Euro geht unter ?
Also Herr Eichelberg nach Ihren Thesen ist der Euro schon lange tod. Seit Quartal 1 / 2011 beschreiben Sie täglich den Untergang des Euros. Jede Wette der Euro wird sie überleben ! Garantiert !! Ich empfehle mich Der Checker
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