Konsumenten haben in den vergangen Jahren knapp 2.400 Euro verloren. Hier erfahren Sie, wie Sie das vermeiden können und auch heute noch Zinsen lukrieren.
Die Europäische Zentralbank (EZB) macht derzeit nicht viel, um sich mit Sparern gutzustellen. Der Grund: Die anhaltend niedrige Zinspolitik nagt an den Ersparnissen der österreichischen Sparer. Kreditnehmer indes freuen sich. Dennoch bleibt für Österreichs Konsumenten im Betrachtungszeitraum von 2010 bis 2014 unterm Strich ein Minus. „Rechnet man die Zinseinbußen beim Sparen mit den Zinsersparnissen bei Krediten gegen, so ergibt sich daraus ein Minus in Höhe von 2.366 Euro pro Österreicher“, erklärt Thomas Uher, Vorstand der Ersten Bank.
Dabei schneiden Österreicher sogar noch besonders schlecht ab. Nicht nur wegen des geringen Schuldenmachens der Privathaushaushalte resultiert ein hohes Minus –
Kreditnehmer profitieren ja von den Mini-Zinsen – sondern auch aus anderen Gründen kommt es zu dieser schlechten Bilanz. Die massiven Aufwärtsbewegungen an den Aktienmärkten machte kaum ein Bundesbürger mit. Lediglich 3,3 Prozent der Bevölkerung veranlagt in Aktien. Eine weitere Schwachstelle: Viele Bürger halten weiterhin am
Sparbuch fest.
Festgeld und Tagesgeld - Sichere Wege aus der Mini-Zins-Misere
Dabei müssten Sparer für eine höhere Rendite gar nicht zwangsläufig höhere Risiken eingehen. Wollen Sie Ihr Geld anlegen, jederzeit aber zugreifen können, bietet sich Tagesgeld an. Hier gibt es derzeit bei der Santander Consumer Bank aus Wien 1,15 Prozent, die ebenfalls österreichische Hellobank (vormals Direktanlage.at) zahlt 1,1 Prozent. Sie sind bereit für einen längeren Zeitraum Ihr Geld zu veranlagen? Auch gut, denn dann gibt es höhere Zinsen. So erhalten Sparer bei zweijähriger Bindung auf dem Festgeld-Konto von Credit Agricole 1,70 Prozent. Knapp dahinter folgen die österreichischen Bankhäuser Santander Consumer Bank und Deniz-Bank.
Würze für die Rendite
Neben sicheren Veranlagungsmöglichkeiten wie Tagesgeld und Festgeld gehören auch Wertpapiere, wie Aktien, zu einem guten Anlagemix. „Bei Wertpapierinvestments geht es nicht darum jemanden ins Risiko zu treiben. Um das eigene Vermögen zu schützen, braucht es einfach bewusstere Entscheidungen wie man sich in einer über Jahre anhaltenden Niedrigzinsphase aufstellen möchte“, so Uher. Hier bieten sich sogenannte Indexzertifikate (ETF) an, die einen Aktienindex wie den ATX oder den deutschen Dax 1:1 kopieren. So ist das Vermögen breit gestreut.
Gold als Vermögenspolizze
Auch Gold kann einem Sicherheit geben. Aber Vorsicht: Beim Edelmetall handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Veranlagung. „Verbraucher sollten Gold nicht als klassische Geldanlage sehen. Denn für das Edelmetall gibt es keine Erträge. Häufig fallen sogar noch Kosten an, etwa für Lagerung und Versicherung. Vielmehr können Privathaushaushalte Gold als langfristige Inflationsversicherung nutzen – eine Versicherung für zumindest teilweisen realen Kapitalerhalt. Es empfiehlt sich, etwa fünf bis zehn Prozent des Geldvermögens in Gold zu halten“, sagt Heinrich Peters, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen. Gold in Papierform könne diese Funktion nicht einnehmen, daher sei es ratsam, Gold physisch zu kaufen.
Tipp: Verfolgen Sie in jedem Fall die Entwicklungen in den Biallo-Geldanlagerechnern oder bei
tagesgeld-vergleich.at. Wollen Sie Ihr Geld flexibel anlegen, ist Tagesgeld Ihre Wahl. Möchten Sie hingegen höhere Zinsen über mehrere Monate oder Jahre lukrieren, sollte Ihre Wahl auf
Festgeld fallen.
Tipp: Und wenn Sie einen zweiten Wohnsitz in Deutschland haben, sollten Sie sich dort mal die
Tagesgeld-Offerten oder die
Festgeld-Angebote anschauen. Dazu brauchen Sie nur ein deutsches
Girokonto als Referenzkonto, auf das das Ersparte zurückfließt. Bei Direktbanken wie ING-Diba und anderen gibt es dies gebührenfrei!