Sparen ist zur Schwerarbeit geworden. Die Renditen liegen nahe der Inflationsrate, oft aber sogar darunter. Und in anderen europäischen Ländern siehts kaum besser aus.
Noch vor drei, vier Jahren standen die deutschen Sparer Schlange, um in Österreich ein Konto zu eröffnen. Neben den "vermeintlichen" Steuervorteilen lockten österreichs Banken mit etwas höheren Zinsen als im Nachbarland. Die Zeiten sind längst vorbei.
Sparen - Österreich kein Zugpferd mehr
Der Blick auf die Zinsangebote lässt Sparer rätzeln. Selten ist mehr zu holen, als einem die Inflationsrate wieder wegnimmt. Besonders frappierend ist das beim Blick auf Tagesgeld und Sparbuch. Aber auch beim Festgeld sieht es nicht viel besser aus. Deutlich viel mehr als zwei Prozent sind nicht drin.
Sparen -kaum Zinsunterschiede in Europa
Der Blick über den nationalen Tellerrand scheint verlockend zu sein, bringt aber nicht viel. Die Zinsunterschiede zwischen den attraktivsten Angeboten österreichischer, niederländischer und deutscher Banken liegen mittlerweile im Promillebereich. Erst bei längeren Laufzeiten spreitzt sich die Zins-Schere etwas.
Aber ehrlich: Wer will in diesen Zeiten noch auf ein Festgeld für drei Jahre oder länger fetlegen? Die Konditionen dürften besser werden mit der Zeit - wenn auch moderat
EZB - mittelfristig Zinswende in Sicht
Zwar bleiben die Notenbanken vorerst bei ihren Versprechen, die Zinsen lange günstig zu halten. Doch schon die langsam auslaufenden Anleiheaufkäufe der Federal Reserve haben sich auf die Marktzinsen ausgewirkt. Mittelfristig wird es eine Zinswende geben, wenn auch eine kleine.
Wer mit seinem Geld trotzdem ins Ausland geht, sollte vor allem auf die Sicherheit setzen. Geschädigte der isländischen Kaupthing-Bank haben erfahren müssen, was eine fehlende Einlagensicherung nach österreichischen oder deutschem Recht ausmacht. Monatelang mussten sie nach dem Zusammenbruch des Bankhauses zittern, bevor sie doch noch von der isländischen Regierung entschädigt worden.
Sparen - Zins alleine zählt nicht
Der Blick auf das reine Zinsangebot reicht also nicht aus. Auch die Geschäftsbedingungen gehören unter die Lupe nehmen. Schließlich retfertigen leicht höhere Zinsen nicht das Risiko eines Totalausfalls.