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Sieben Fragen an:
 
22.10.2014

Sieben Fragen an: Robert Dreu, Denzel Bank

Von Thomas Brummer
Robert Dreu, Leiter Veranlagung bei der Denzel Bank, erklärt seine Sicht zum Bankenmarkt, den Aussichten für Sparer und weshalb ausländische Banken mehr zahlen.
Sieben Fragen an: Robert Dreu, Denzel Bank
Robert Dreu im Gespräch mit den Biallo-Redakteuren Thomas Brummer und Wolfgang Thomas Walter
Die österreichischen Banken zeigen sich größtenteils zugeknöpft, wenn es um Kredite geht. Das ist nicht nur für die Konsumenten ärgerlich, künftig könnten auch die Geldhäuser selbst in Bedrängnis kommen, denn ausländischen Direktbanken haben den Markt entdeckt, wenn auch für´s erste nur bei der Veranlagung. Zu diesen und weiteren spannenden Themen haben wir uns mit Robert Dreu, Leiter Veranlagung der Denzel Bank, verabredet, der uns Rede und Antwort stand.
Biallo.at: Der österreichische Kreditmarkt scheint sehr undurchsichtig zu sein. Oft finden Konsumenten auf den ersten Blick gar keine Zinssätze oder bonitätsabhängige. Weshalb ist es so schwer, sich über die Zinssätze für Raten- oder Autokredite beispielsweise per Internet zu informieren?

Robert Dreu: Da ist mit Sicherheit etwas dran. Die meisten Kreditangebote sind bonitätsabhängig, das heißt grob gesagt von den Einkommensverhältnissen des Kunden abhängig. Das spiegelt das statistische Risiko wider.

Biallo.at: Ist es nicht über kurz oder lang ein Problem, wenn ausländische Banken auf den österreichischen Markt drängen, die sich hier vielleicht transparenter zeigen? Im Bereich der Veranlagung - etwa Tagesgeld oder Festgeld – ist der Druck ausländischer Direktbanken bereits deutlich zu spüren.

Robert Dreu: Das muss man ernst nehmen. Andererseits fehlt vielen Österreichern hier das Vertrauen, wenn eine Bank nicht die österreichische Einlagensicherung gewährt. Außerdem kennen Sie häufig die Namen dieser Banken schlichtweg nicht. Wenn beispielsweise eine französische oder türkische Bank Sparern höhere Zinsen bietet, hat das seine Gründe. Denn diese Banken müssten auf ihren heimischen Märkten wesentlich höhere Zinsen bieten, um an Einlagen zu kommen. Setzen Sie sich an die Spitze der österreichischen Zinssätze, sparen sie also noch Geld. Dazu kommt, dass diese Banken teilweise kein Personal in Österreich haben.

Biallo.at: Werden wir konkret und nennen zwei neue ausländische Banken: Renault Bank direkt und MoneYou. Reagieren Sie auf deren neue Festgeldangebote?

Robert Dreu: Nein, derzeit nicht. Als Bank, die sich auf das konservative Einlagen- und Kreditgeschäft – also dem ureigentlichen Sinn eines Bankhauses – beschränkt, können wir nicht unbegrenzt Einlagen aufnehmen. Finden wir keine Verwendung für diese Gelder, zahlen wir in der derzeitigen Zinslandschaft drauf. Anders als bei Privatpersonen kann zu viel Geld einer Bank schaden. Wir sind mit unseren aktuell rund 6.000 Kunden zufrieden. Langfristig streben wir ein gesundes Wachstum an, weshalb neue Geschäftsmodelle jetzt nicht nötig sind.

Biallo.at: Apropos Zinslandschaft. Wie sehen Sie die allgemeine Zinsentwicklung für Sparer?

Robert Dreu: Große Sprünge werden auf absehbare Zeit nicht zu machen sein. EZB-Chef Mario Draghi wird allem Anschein nach bis Ende 2016 seine Niedrigzinspolitik fortsetzen. Aber eines dürfte sicher sein: Im Gegensatz zum Strafzins, den Banken für Gelder bei der Zentralbank aufwenden müssen, werden Sparerzinsen für Private nie negativ werden. Andernfalls würden Kunden in Scharen ihr Geld abziehen – gerade bei täglich fälligen Veranlagungen.
Biallo.at: Das wollen wir nicht annehmen. Wie kommt man eigentlich bei Ihnen an ein Konto?

Robert Dreu: Sie besuchen unsere Internetseite und füllen den Online-Antrag aus – persönliche Daten, Ausweisdaten, Referenzbankverbindung. Daraufhin erhält der Interessent seinen persönlichen Kontoantrag als pdf-Datei zugesendet. Einen Ausdruck davon unterschreibt der Kunde und sendet diesen zusammen mit einer Ausweiskopie an die Denzel Bank. Die Grundvoraussetzung ist allerdings ein Hauptwohnsitz in Österreich. Maximal nehmen wir 300.000 Euro pro Kunde an. Ausschließen müssen wir leider Kunden mit US-Bezug.

Biallo.at: Klingt einfach. Wieso sind die Konsumenten noch so verhalten, was Online-Banken betrifft?

Robert Dreu: Die breite Masse ist hier sicherlich noch sehr träge, was sicher auch eine Generationenfrage ist. Die zehn attraktivsten Banken in puncto Zinsen haben einen verschwindet geringen Marktanteil. Derzeit sind für Direktbanken rund zehn Prozent des vorhandenen Sparvolumens aktivierbar. Noch immer dominieren Sparbuch und die Veranlagungsangebote der Großbanken. Klar, ganz ohne PC geht es nicht, aber ein Computer-Freak muss man wahrlich nicht sein. Konsumenten können bei Fragen selbstverständlich auch gerne bei uns persönlich vorbeischauen oder anrufen.

Biallo.at: Kommen wir noch auf Ihr Kreditgeschäft zu sprechen. Was bieten Sie hier?

Robert Dreu: Wir bieten Leasingverträge und Kredite an. Autoleasing und –kredit laufen üblicherweise über Autohändler auf Vermittlungsbasis. Barkredite oder Mobilienleasing werden ausschließlich von der Zentrale in Wien Erdberg abgewickelt.

Biallo.at: Herr Dreu, vielen Dank für das Gespräch.
Mag. (FH) Robert Dreu

- Jahrgang 1977,
- 1997-2001 Studium FH Wirtschaftsberatung in Wiener Neustadt,
- 2001-2004 Oberbank: Private Banking Berater/Filialbankgeschäft,
- 2004-2012 ING-Diba Austria Produkt: Manager Sparen und Wertpapier,
- seit 2012 Denzel Bank: Leitung Sparen,
- seit 2014 Ehrenamtlicher Mitarbeiter Caritas im Bereich Ausbildung/Lernhilfe.
Robert Dreu war somit an der Entwicklung des heimischen Direktbankenmarktes von Beginn an maßgeblich beteiligt.
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