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Österreichische Einlagensicherung hält trotz Hypo-Konkurs
 
26.03.2015

Österreichische Einlagensicherung hält trotz Hypo-Konkurs Private Bankeinlagen bleiben gesichert

Von Rainer Sommer
So lange die Republik nicht selbst in finanzielle Schwierigkeiten gerät, bleiben Bankeinlagen bis 100.000 Euro garantiert.
Österreichische Einlagensicherung hält trotz Hypo-Konkurs Private Bankeinlagen bleiben gesichert
Europäische und österreichische Einlagensicherung - doppelt hält besser zählt auch bei Geld
Seit der schweren Bankenkrise der 1930er Jahre werden weltweit zunehmend Bankeinlagen von Privatpersonen bis zu einer bestimmten Höhe von der öffentlichen Hand garantiert. So muss auch nach den Richtlinien der EU jedes in der EU tätige Kreditinstitut einem Einlagensicherungssystem mit einer Deckungssumme von mindestens 100.000 Euro angehören.

HAA-Anleihengläubiger nicht gesichert

Diese Garantie umfasst aber nicht alle Bankprodukte, was viele frühere Hypo-Alpe-Adria-Kunden teuer zu stehen kommen wird. Betroffen sind Sparer, die einstmals Geld vom Sparbuch oder Konto auf eine vorgeblich besser verzinste HAA-Anleihe umgeschichtet hatten. Denn, wie es aussieht, werden auch Kleinanleger, die diese Anleihen gekauft hatten, genau so behandelt, wie internationale Großinvestoren, was voraussichtlich einen Schuldenschnitt in der Gegend von 50 Prozent bedeutet. Denn laut Bankwesengesetz sind „Pfandbriefe, Kommunalschuldverschreibungen und fundierte Bankschuldverschreibungen“, wie sie von der HAA in großen Mengen begeben wurden, von der Einlagensicherung ausgenommen.

Auszahlung innerhalb von 20 Arbeitstagen

Wäre das Geld hingegen auf einem Sparbuch oder Konto verblieben, hätte der Sparer sein Vermögen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro samt Zinsen zurückerhalten. So müssen bis zu dieser Höhe alle anderen Einlagen von Privatkunden „auf Verlangen des Einlegers und nach Legitimierung innerhalb von zwanzig Arbeitstagen“ ausgezahlt werden. Dabei sind zudem „soziale Härtefälle sowie Kleineinlagen auf legitimierten Konten bis zu einer Höhe von 2000 Euro zeitlich bevorzugt zu behandeln“. Und nur wenn „in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Umstände“ vorliegen, könnte „in besonderen Fällen mit Bewilligung der Finanzmarktaufsicht (FMA)“ auch erst nach maximal dreißig Arbeitstagen ausbezahlt werden.
 
Tipp: Die Einlagensicherung gilt nicht je Kunde, sondern je Bank. Wer mehr als 100.000 Euro veranlagen will, sollte sein Geld daher auf mehrere Banken verteilen.
Die österreichische Einlagensicherung ist dabei nach Sektoren organisiert. So führen die Sparkassen, die Raiffeisenbanken und der Volksbankensektor jeweils eine eigene Einlagensicherung, ebenso die Hypothekenbanken, denen die HAA zugerechnet wird. Zum Raiffeisensektor zählt indes auch die EasyBank.

Weil im Krisenfall folglich zuerst die Sektorinstitute herangezogen werden, hat sich in Österreich eingebürgert, dass Probleme lokaler Sektorbanken „intern“ geregelt werden. So wurden strauchelnde Sparkassen oder Raiffeisenbanken bislang stets von stärkeren Sektorbanken aufgefangen, so dass Kunden wie Öffentlichkeit selbst schwerere Schieflagen kaum bekannt wurden. Tatsächlich einspringen musste die Einlagensicherung daher bislang auch nur bei Banken, die keinem untereinander eng verbundenen Sektor angehören. So wurde bei den Pleiten von Riegerbank und Diskont Bank die Einlagensicherung der österreichischen Aktienbanken herangezogen, der unabhängige Geldinstitute wie die Bawag PSK und die Santander Consumer Bank angehören.
Tipp: Wer seine Bankgeschäfte nur mit einer einzigen Bank abwickeln will, sollte Teile seiner Einlagen als Bauspareinlagen halten. Denn obwohl ein Bausparkonto von derselben Bankfiliale geführt wird, ist es formal einer eigenen Bausparkasse zugeordnet. Dadurch unterliegt es einer eigenen Einlagensicherung von neuerlich bis zu 100.000 Euro.
Bei welchem inländischen Bankenverband die Einlagensicherung letztlich liegt, dürfte hingegen keinen großen Unterschied machen. Denn sollte die Einlagensicherung des jeweiligen Sektors nicht ausreichen, werden die anderen Bankenverbände herangezogen. Dabei übernehmen die Bankenverbände pro Kunden ohnehin jeweils nur die ersten 50.000 Euro. Was darüber hinausgeht, also jeweils maximal weitere 50.000 Euro, garantiert grundsätzlich der Staat.

Einlagensicherung: Restrisiko Staatspleite

Dadurch ergibt sich auch das Restrisiko der Einlagensicherung. Denn wenn die Bankenpleite nicht nur ein einzelnes Institut betrifft, sondern weitere Teile des Finanzsektors erfasst, wird sich zuerst die Solidarhaftung der überlebenden Banken als höchst zweifelhaft erweisen. Käme dadurch dann auch die Republik in Zahlungsschwierigkeiten, wäre wohl auch die öffentliche Garantie hinfällig.

Das war jedenfalls während der Bankenkrise des Eurolandes Zypern der Fall, an der auch Kleinanleger mit rund sechs Prozent ihrer Einlagen beteiligt wurden. So kann sich beispielsweise die Internet-Bank MoneyYou auf die holländische Einlagensicherung stützen, während ING DiBa-Anleger auf die deutsche Einlagensicherung vertrauen können. Die aus der Türkei stammenden Deniz Bank und Vakif Bank sowie die ursprünglich italienische Generali Bank müssen sich indes um den in Finanzangelegenheiten nicht übermäßig guten Ruf ihrer Herkunftsländer weniger Sorgen machen, da sie der österreichischen Einlagensicherung unterliegen.
Tipp: Banken mit Sitz innerhalb der EU dürfen grundsätzlich in ganz Europa Einlagen annehmen. Verfügen sie in diesem Land über keine eigene Bankenlizenz, unterliegen sie der Einlagensicherung ihres Herkunftslandes, das weniger solide Finanzen und Zahlungsgepflogenheiten vorweisen könnte, als etwa Österreich, Holland oder Deutschland.
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