Die Norweger haben allen Grund zum Lachen. Während Österreicher statistisch mit rund 33.000 Euro in der Kreide stehen, ist der norwegische Staatsfonds prall gefüllt.
Die Schuldenuhr Österreichs tickt und tickt und tickt. Mittlerweile haben sich die Staatsschulden auf knapp 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufgetürmt. Statistisch gesehen steht jedem Österreicher ein Schuldenberg von mehr als 33.000 Euro gegenüber. Darüber kann Siv Jensen nur milde lächeln. Die Politikerin ist nämlich die Finanzministerin von Norwegen. Die Norweger pumpen nicht nur fleißig Öl in der Nordsee, sondern pumpen diese Erlöse in einen breitaufgestellten Fonds (Government Pension Fund Global). Und dieser Fonds ist nicht irgendeiner, er ist der mächtigste der Welt – und das im beschaulichen Norwegen. Der Staat will sich ein Polster für die Zeit nach der Öl-Förderung verschaffen.
Der Fonds verwaltet mittlerweile einen Wert von 650 Milliarden Euro. Die Norweger könnten damit die Staatsverschuldung Österreichs auf einen Schlag beseitigen und hätten dann immer noch 400 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Grund genug, sich diesen Fonds einmal näher anzusehen: Der Fonds investiert zu einem Großteil in Aktien und Anleihen, einen kleinen Anteil nehmen Immobilien ein. Dabei investiert die Fondsverwaltung weltweit, aber nicht in Norwegen selbst, um nicht mit der heimischen Zentralbank in Zielkonflikte zu geraten. Um mehr Rendite zu erwirschaften, setzt das Fondsmanagement zunehmend auf Schwellenländer. Dennoch bleibt Europa der Hauptschwerpunkt, so dass er etwa zweieinhalb Prozent aller europäischen Unternehmensaktien hält.
Wie aus Öl Öko wird
Eine Kommission stellt regelmäßig eine schwarze Liste mit Firmen zusammen, deren Anteile der Fonds nicht kaufen darf. Dabei handelt es sich um Konzerne, die den ethischen Ansprüchen nicht genügen, etwa Waffenfirmen und Tabakkonzerne. Darunter zählen aber auch Unternehmen des Bergbaus, die nicht umweltfreundlich genug agieren. Und auch die Investitionen in Russland stehen angesichts der Ukraine-Krise auf dem Prüfstand.
Wo Sie solide und hohe Zinsen lukrieren
Als soliden Anker dürften sicherlich die zwölf Milliarden Euro angesehen werden, die der Fonds in deutsche Bundesanleihen investiert hat. „Die Zinsen auf Bundeanleihen befinden sich derzeit auf einem historischen Tiefpunkt, ebenso die Leitzinsen im Euroraum“, sagt Andrew Bosomworth, seines Zeichens Leiter des Portfoliomanagements von Pimco Deutschland, einer Investmentgesellschaft der Allianz. Das gleiche Bild zeigt sich bei österreichischen Staatsanleihen. Wesentlich mehr Zinsen erhalten Sie derzeit dagegen, wenn Sie Ihr Geld bei einem der
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