Seit dem 2. Juni bietet Crédit Agricole in Österreich Festgeld zu sieben verschiedenen Laufzeiten an. Biallo.at hat mit dem Bankhaus gesprochen.
Biallo.at: Die Crédit Agricole Consumer Finance (CACF) weist auf ihrer Homepage eine große Kompetenz im Kreditgeschäft vor. In Österreich bieten Sie nun Festgeld an, statt Verbraucherkrediten, ihrem eigentlichen Kerngeschäft. Was wollen Sie den Sparerinnen und Sparern damit vermitteln?
CACF: Die über unser Festgeldprodukt eingeworbenen Mittel verwenden wir natürlich auch in unserem Kerngeschäft. Wir kennen uns im Kreditbereich sehr gut aus und können den Sparerinnen und Sparern damit die Gewissheit bieten, dass das bei uns angelegte Geld verantwortungsvoll an Privatpersonen verliehen wird.
Biallo.at: Der Kreditmarkt in Österreich ist oft wegen seiner Intransparenz in der Kritik. Wäre das nicht eine große Chance für die Crédit Agricole Consumer Finance, als Kredit-Experten mit einem super transparenten Kredit in Österreich einzusteigen?
CACF: Im Moment gibt es dazu keine konkreten Pläne.
Biallo.at: Wieso steigt die Crédit Agricole in Österreich jetzt und mit dem Produkt Festgeld in den österreichischen Markt ein?
CACF: Die Crédit Agricole Consumer Finance bietet in Deutschland seit Januar 2014 erfolgreich Festgelder zu unterschiedlichen Laufzeiten an. Hier haben wir eine große Zufriedenheit der Kunden sowohl mit dem Produkt als auch mit unserem Service erfahren.
Biallo.at: Weshalb sollten Sparerinnen bei der Crédit Agricole Festgeld anlegen?
CACF: Ein Blick auf die im Markt verfügbaren Angebote zeigt schnell, dass wir ein sehr attraktives Angebot haben. In Österreich bieten wir Festgelder mit ein bis sieben Jahren Laufzeit an, dabei liegen wir mit unseren Zinssätzen meist unter den drei besten Anbietern. Durch die Absicherung mit der französischen Einlagensicherung bieten wir ein Höchstmaß an Sicherheit für Ihre Spareinlagen.
Biallo.at: Das Festgeldkonto kann bei Ihnen online eröffnet werden, anschließend kann ein Konto bei der Crédit Agricole aber nur noch telefonisch geführt werden. Woran liegt das und wie muss ich mir das als Kundin vorstellen?
CACF: In Deutschland haben wir sehr gute Erfahrungen mit der telefonischen Betreuung unserer Kunden gemacht. Deswegen haben wir beschlossen, unseren österreichischen Kunden den gleichen Service zu bieten.
Biallo.at: Bei Festgeldern spielt die fristgerechte Kündigung ja eine entscheidende Rolle. Wenn ich mein Konto telefonisch kündige, habe ich im Nachhinein ja keinen schriftlichen Beleg. Kam es deshalb bereits zu Missverständnissen oder Problemen?
CACF: In jedem Fall erhalten Sie nach dem Telefonat – und speziell nach einer Kündigung – eine Bestätigungs-E-Mail sowie, wenn gewünscht auch eine postalische Bestätigung von unserer Kundenbetreuung.
Biallo.at: In Ihren Konditionen weisen Sie aus, dass das Festgeld der Crédit Agricole nicht vorzeitig kündbar ist. Nehmen wir an, in meinem Leben ereignet sich ein unvorhersehbarer Notfall und ich benötige das Geld unbedingt – ist meine Spareinlage dann tatsächlich unantastbar?
CACF: In Notfällen versuchen wir gemeinsam einen Weg zu finden. Solche Fälle kommen vor und bisher waren unsere Kunden und Kundinnen mit der gemeinsam entwickelten Lösung sehr zufrieden.
Biallo.at: Auf Ihrer Homepage steht: „Die Crédit Agricole Consumer Finance nimmt die ökonomische und soziale Verantwortung, die mit dem Konsumentenkreditgeschäft einhergeht, sehr ernst.“ Überschrieben wird dies mit dem Titel: „Großes Verantwortungsbewusstsein“. Bedeutet dies, dass mein Geld bei Ihnen für sozial verträgliche Investitionen eingesetzt wird und dass ich als Sparerin einsehen kann, in welche Geschäfte Sie mein Sparguthaben investieren?
CACF: Leider können Sie bisher als Eigentümer oder Eigentümerin eines Festgeldes der Crédit Agricole nicht genau einsehen, wohin Ihr Geld fließt. In der Regel werden jedoch Sparguthaben zur Finanzierung unseres Privatkunden-Kreditgeschäftes genutzt.
Biallo.at: Es gibt also keine Blacklist der Bank, welche die Finanzierung von Projekten die etwa gegen die Charta der Menschenrechte verstoßen oder nachweislich umweltschädlich sind, ausschließt?
CACF: Als einer der führenden Anbieter von Verbraucherkrediten sind wir besonders wachsam, wenn es um Werte wie Engagement, Vertrauen und Verantwortung geht, die uns sehr am Herzen liegen. Deshalb ist Credit Agricole bereits 2003 dem Global Compact der Vereinten Nationen beigetreten und hat sich der Initiative „Equator Principles “ verpflichtet. Deren Aufgabe darin besteht, Einflüsse von Finanzprojekten auf soziale- und Umweltfaktoren zu beurteilen.
Biallo.at: Sind neben den Festgeldern zu verschiedenen Laufzeiten weitere Produkte für den österreichischen Markt geplant?
CACF: Unser Festgeld wurde erst am 2. Juni gestartet. Uns ist es wichtig unseren Kunden das bestmögliche Produkt und den bestmöglichen Service zu bieten. Wir werden uns daher zuerst darauf konzentrieren und später vielleicht eine Erweiterung oder neue Produkte erwägen.
