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Interview mit Bigbank-Chef Kaido Saar
 
05.05.2015

Interview mit Bigbank-Chef Kaido Saar Hohe Festgeld-Zinsen aus Estland

Von Thomas Brummer
Bei der estnischen Bigbank gibt es noch Festgeld-Zinsen, die das Wort Zinsen verdient haben. Im Biallo-Gespräch erklärt der Vorstandsvorsitzende wie das geht.
Interview mit Bigbank-Chef Kaido Saar Hohe Festgeld-Zinsen aus Estland
Kaido Saar hat das Zepter bei der Bigbank in der Hand
Bei der Bigbank lassen sich trotz Minizinsphase auch heute noch beachtliche Festgeld-Zinsen erzielen. Auch österreichische Sparer können ihr Geld dort veranlagen. Im Gespräch erklärt der Vorstandsvorsitzende des Bankhauses, Kaido Saar, sein Geschäftsmodell, warum die Bigbank überdurchschnittlich hohe Zinsen bietet und weitere interessante Aspekte.

Biallo.at: Herr Saar, Ihre Bank - die Bigbank - kommt aus Estland. Seit 2010 sind Sie nun auch am österreichischen Markt tätig. War es schwierig, österreichische Sparer für Ihr Bankhaus zu begeistern?

Saar: Ja klar, jeder Anfang ist schwer. Es kamen viele Fragen auf: Wer ist die Bigbank? Was bietet sie? Wie sicher ist die Bank? Mit solchen und ähnlichen Fragen wurden wir konfrontiert. Aber das ist nicht weiter verwunderlich, wir waren schließlich ein neues Gesicht am österreichischen Markt. Nicht gerade leichter machte es uns das damalige Umfeld. Man denke hier an die Finanzkrise. Auch damals – vor der Euroeinführung in Estland – konnten österreichische Sparer bereits in Euro anlegen. Schritt für Schritt legte sich dann die anfängliche Skepsis.

Biallo.at: Was hat Sie nach Österreich verschlagen?


Saar: Wir schätzen Österreich sehr als Sparer-Nation. Es gibt nicht viele Länder mit einer ähnlichen Spartradition. Außerdem haben die Österreicher einen langen Atem bei der Geldanlage. Ein Anlagezeitraum von zehn Jahren ist nicht selten. In Estland und Skandinavien ist das nicht so. Als Spezialbank passt Österreich daher gut in unser Konzept. Wir beschränken uns nämlich auf Festgelder und Ratenkredite.

Biallo.at: Sie holen sich also das Geld von den Österreichern und verleihen diese Einlagen an Privathaushalte in anderen Ländern?


Saar: Exakt. In Österreich bieten wir lediglich Festgeld an. Diese Guthaben verleihen wir an Haushalte in anderen Staaten. Wir haben sozusagen drei verschiedene Ländereinteilungen: Nur Festgelder, etwa in Österreich und Deutschland, nur Ratenkredite und beides, wie in unserem Heimatland.
Biallo.at: Ist mein Geld bei Ihnen in guten Händen?

Saar: Investoren studieren unsere Geschäftsberichte ganz genau – und die haben sich in den vergangen Jahren äußerst positiv entwickelt. Gemäß europäischen Standards sind Einlagen bei uns bis 100.000 Euro je Anleger abgesichert. Mit einem durchschnittlichen Anlagevolumen von 25.000 Euro sind viele Sparer ohnehin deutlich unter dieser Grenze. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass der estnische Staat wirtschaftlich auf gesunden Beinen steht. Unsere Staatsverschuldung liegt bei etwa zehn Prozent der Bruttoinlandprodukts. Das ist deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Biallo.at: Apropos EU-Durchschnitt. Mit einer Verzinsung von 1,60 Prozent für zweijähriges Festgeld ab 10.000 Euro bekommen Sparer bei Ihnen mehr als bei einem Durchschnittsanbieter. Wie geht das?

Saar: Hier muss ich auf unser Geschäftsmodell verweisen, denn das ist denkbar einfach. Wir beschaffen uns Geld und verleihen dieses. Außerdem ist das Ratenkreditgeschäft das ertragreichste Kreditgeschäft. Hinzu kommt, dass wir uns ein teures Filialnetz sparen und eine Online-Bank sind.

Biallo.at: Spüren Sie aufgrund der niedrigen Zinsen für Fixzins-Veranlagungen eine verstärkte Nachfrage nach Ihren Festgeld-Offerten?


Saar: Ja, das bringt uns einen sichtbaren Kundenzulauf. Wichtig ist dabei immer, dass Festgelder und Ratenkredite sich stets die Waage halten. Das gelingt uns aber ganz gut.

Biallo.at: Hierzulande sind Sie noch nicht so bekannt. Das ist in Estland sicher anders. Welche Position nehmen Sie in der Heimat ein?

Saar: Wir sind eine Nischenbank, die sich auf lediglich zwei Geschäftsfeldern betätigt. In diesem Segment sind wir landesweit die Nummer drei, wobei die beiden Banken, die vor uns stehen, aus Schweden kommen.

Biallo.at: Gesetzt den Fall, Sie haben mich nun überzeugt: Wie sieht es mit der Besteuerung aus?

Saar: Als österreichischer Kunde sind Sie lediglich in Österreich steuerpflichtig, in Estland fallen indes keine Steuern an.

Biallo.at: Gibt es irgendwelche Ausschlusskriterien für die Eröffnung eines Festgeld-Kontos?

Saar: Nein, im Prinzip nicht. Sie müssen volljährig sein und einen österreichischen Wohnsitz haben. Über unsere Internetseite registrieren Sie sich und müssen sich dann bei der Post identifizieren lassen.
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Biallo.at: Neuerdings muss man in puncto ausländischem Festgeld gar nicht mehr bei jeder einzelnen Bank das Anmeldeprozedere durchlaufen. Dienstleister wie Savedo (J&T Banka) übernehmen das. Was halten Sie davon und ist das auch ein Modell für die Bigbank?

Saar: Das Konzept ist für Sparer sehr interessant. Es schafft mehr Möglichkeiten und sorgt für Transparenz. Das ist verbraucherfreundlich. Eine solche Kooperation streben wir derzeit nicht an, aber für die Zukunft möchte ich das nicht ausschließen.

Biallo.at: Ebenso interessant in Zeiten der Verunsicherung in der Euro-Zone könnte ein Fremdwährungskonto, etwa in US-Dollar oder Schweizer Franken, sein. Werden Sie so etwas anbieten?

Saar: Nein, für österreichische Anleger bleiben wir beim Euro. Auslandswährungskonten sind kein Thema.

Biallo.at: Sie haben uns die Bigbank näher gebracht, geben Sie uns zum Schluss noch einen allgemeinen Zinsausblick für die kommenden zwölf Monate.

Saar: Die US-amerikanische Notenbank Fed steht möglicherweise vor der Erhöhung der Leitzinsen. Das kann unter Umständen nach Europa schwappen. Große Hoffnung kann ich österreichischen Sparern aber nicht machen. Das niedrige Zinsniveau wird uns weiterhin beschäftigen.

Biallo.at: Herr Saar, besten Dank für das Gespräch.
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