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Inflationsrate tendiert gegen Null
 
20.02.2015

Inflationsrate tendiert gegen Null Welche Geldanlage sticht bei Deflation?

Von Max Geißler
In der Euro-Zone herrscht Deflation, für Österreich scheint es eine Frage der Zeit. Was bedeutet das für Anleger und welche Geldanlage gewinnt, welche verliert?
Inflationsrate tendiert gegen Null Welche Geldanlage sticht bei Deflation?
Bei Deflation steigt der Geldwert aber viele Geldanlagen verlieren
Österreich verzeichnet fallende Verbraucherpreise. Noch herrscht keine Deflation, doch die Inflationsrate tendiert gegen Null. Was Verbraucher freut, lässt Politiker und Wirtschaftsmanager erschauern. Deflation ist eigentlich eine Begleiterscheinung wirtschaftlicher Depression. Gerät Österreich in einen wirtschaftlichen Abschwung, hätte das weitreichende negative Folgen. Zwar sehen Experten kaum Grund zur Sorge, denn „der Preisrückgang sollte die Weltwirtschaft erst einmal beflügeln“, findet Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer von der Deutschen Asset & Wealth Management, dem Vermögensverwalter der Deutschen Bank. Schließlich würden fallende Preise die Konsumausgaben der Verbraucher stimulieren. Viele Wirtschaftsexperten sehen das ähnlich. Die Europäische Zentralbank nimmt die Entwicklung hingegen weniger locker. Sie stemmt sich mit ihrem großangelegten Anleihe-Kaufprogramm vehement gegen die unübersehbaren Deflationstendenzen und das geringe Wirtschaftswachstum in Europa.

Leidtragende der EZB-Maßnahmen sind die Sparer. Die Sparzinsen bewegen sich nahe der Nulllinie und ein Ende des Zinsrückgangs ist nicht in Sicht. Viele Anleger halten Vermögensaufbau mit Sparplänen, Sparbüchern und Festgeld kaum noch für sinnvoll. Wohin also mit dem Ersparten? Welche Geldanlage ist bei Deflation noch attraktiv?

Deflation steigert Geldwert

Bevor man sich über homöopathische Sparzinsen ärgert, sollten sich Anleger vor Augen führen, dass Deflation durchaus positive Seiten hat. Sinkende Preise bedeuten nämlich im Gegenzug nichts anderes als das der Wert des Geldes steigt. Verbraucher können für das gleiche Geld mehr kaufen als noch vor Wochen oder Monaten – der reale Wert des eigenen Vermögens steigt also. Das gilt selbst dann, wenn Sparkonten wie Tagesgeld oder Festgeld keine Zinsen mehr abwerfen. Für Zinssparer ist Deflation per se also nichts Schlechtes.
Tipp: Als aktiver Anleger können Sie allerdings mehr herausholen als nur Deflationsgewinne. Legen Sie Ihr Erspartes einfach als gut verzinstes Tagesgeld oder Festgeld an. Dann winken neben Deflationsgewinnen zusätzlich Zinsgewinne. Aktuell empfiehlt sich zum Beispiel das Tagesgeld von Moneyou zu 1,4 Prozent Zinsen oder das Tagesgeld von Renault Bank direkt zu 1,2 Prozent. Tagesgeld ist allerdings variabel verzinst. Möchten Sie sich eine Zinsgarantie sichern, empfiehlt sich Festgeld, zum Beispiel mit zweijähriger Laufzeit. Hier zahlt die Denizbank aktuell 1,7 Prozent Festzins, die Vakif Bank 1,55 Prozent.

Aktien und Fonds profitieren von Dividenden

Auch Wertpapiere profitieren bei Deflation. „Aktien werden durch die Dividende kurzfristig sehr interessant“, unterstreicht Stephan Witt, Kapitalmarktstratege der Berliner Finum Private Finance AG. Die höhere Nachfrage puscht die Kurse. Sollte es allerdings zu anhaltender Deflation und nachfolgend zu Wirtschaftsabschwung kommen, sind Aktien und Aktienfonds mit Vorsicht zu genießen. Fallende Nachfrage drückt die Unternehmensgewinne und in der Folge die Aktienkurse. Langfristig orientierte Anleger sollten sich daher „auf Gesellschaften fokussieren, die ihren Gewinn hauptsächlich in Regionen mit geringer Deflation erwirtschaften“, so Witt. Hier dürften vor allem Emerging Markets in Asien interessant sein.

Anleihen in Rentenfonds verbuchen Kursgewinne

Auch Anleihen gehören nach Ansicht von Stephan Witt zu den Deflationsgewinnern. „Da ältere Wertpapiere höhere Zinsen bieten als neu emittierte, steigen die Kurse dieser Anleihen“, unterstreicht der Finanzexperte. Da zudem der Nennwert der Papiere über die Laufzeit fix bleibe und das Geld bei Deflation immer wertvoller werde, steige auch der reale Wert der Anleihe. Trotzdem sollten Sparer das Zinsniveau im Auge behalten. Denn wenn die Zinsen wider Erwarten steigen, verlieren Anleihen an Wert. Da Einzelanleihen stets ein höheres Risiko beinhalten als ein ganzes Portfolio solcher Papiere, empfiehlt sich die Geldanlage in Rentenfonds.

Licht und Schatten bei Gold und Immobilien

Eher schlechte Karten bei Deflation haben laut Witt Immobilien: „Da Geld bei Deflation wertvoller wird, Immobilien aber auf der Stelle treten, ist es für Anleger interessanter, eher auf Geldwerte zu setzen. Zwar würden Hauseigentümer Mieteinnahmen generieren, aber auch diese entwerten sich bei Deflation, sodass am Ende kaum Gewinn übrig bleibt. Immobilien seien weiterhin ein guter Inflationsschutz, bei Deflation aber nicht erste Wahl. Besser sieht es hingegen bei Gold aus. Das Edelmetall ist zwar ein Sachwert, bei Deflation also eigentlich nicht zu empfehlen. Allerdings ist die große Schwäche des Goldes, dass es keine Zinsen abwirft, in deflationären Zeiten fast egalisiert, da es eh kaum Zinsen auf Sparguthaben gibt. Große Gewinne sind laut Witt aber nicht zu erwarten, da es bei Deflation nur geringe Nachfrage nach Gold geben werde.

Fazit: Geldanlage bei Deflationsgefahr

Als Anleger fahren Sie bei Deflation mit einer Mixtur aus Tages- und Festgeld sowie Aktien- und Rentenfonds gut. Auch der Kauf von Edelmetallen wie Gold kann sich lohnen und das Vermögen insgesamt stabilisieren. In guter Lage und beliebten Wohnorten ist zudem die Investition in die eigene Immobilie empfehlenswert, schließlich profitieren Eigentümer nach Schuldentilgung von Mietfreiheit und geringen Wohnkosten im Alter. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund, dass bereits jetzt die Kreditzinsen extrem günstig sind und die Kosten der Baufinanzierung somit sehr preiswert.
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