Obwohl die eigenen Analysten weiter sinkende Goldpreise voraussagen, nehmen führende Investmentbanken große Mengen Gold in die eigenen Portfolios.
Goldman Sachs und HSBC haben 7,1 Tonne physisches Gold gekauft
Das führende Wall Street-Geldhaus Goldman Sachs hat eine böse Tradition, bei den eigenen Investitionen nicht den Ratschlägen zu folgen, die es den eigenen Kunden gibt. So hatte die führende Wall Street Investmentbank 2008 massiv gegen den Markt für Immobilienwertpapiere spekuliert, während sie ihren Kunden gleichzeitig den Kauf eben dieser Papiere empfohlen hatte - was später als „big Short“ bekannt wurde und wofür Goldman bereits zu 500 Millionen Dollar an Strafe verurteilt wurde. Dadurch hatte Goldman Sachs die Finanzkrise jedoch weitgehend unbeschadet überstanden. Jetzt hat sich Goldman 3,2 Tonnen an physischem Gold liefern lassen, während sie gleichzeitig sehr düstere Einschätzungen bezüglich der künftigen Entwicklung des Goldpreises abgab. Damit steht Goldman Sachs allerdings nicht alleine, denn die britische Großbank HSBC, die in ihren offiziellen Prognosen ebenfalls einen sinkenden Goldpreis erwartet, hat sich zuletzt sogar 3,9 Tonnen ausliefern lassen.
Goldbarren geliefert
In beiden Fällen erfolgten die Käufe jedenfalls zugunsten der Bankeigenen Konten und nicht für Kunden, wie aus einer Veröffentlichung der Edelmetallbörse COMEX hervor geht. Die Investitionen erfolgten auch nicht in Papier-Gold, also in Zertifikate die einen Anspruch auf Gold verbriefen, sondern in der Form von Goldbarren, die physisch in die Tresore der Großbanken transferiert wurden.
Dabei hatte Jeffrey Currie von Goldman Sachs Group sein Kursziel für Gold gerade erst zwei Wochen vor dem Zukauf nach unten korrigiert: „Wir befinden uns in einem strukturellen Bärenmarkt, nicht nur bei Gold, sondern im gesamten Rohstoffsektor“, sagte der top-Analyst, was ihn sein Kursziel von zuvor 1050 US-Dollar je Unze weiter reduzieren ließ. Er erwartet nun, dass der Goldpreis noch in diesem Jahr unter die wichtige Marke von 1000 Dollar fallen werde.
Mache nicht was wir sagen, sondern was wir tun!
Der Goldpreis war in der Woche, in der Currie seine Prognose abgab, gerade auf den niedrigsten Stand seit 2010 gesunken, was Goldman Sachs, entgegen der Meinung der eigenen Analysten, offenbar zu den umfangreichen Käufen motiviert hatte. Aus Investorensicht könnte nun die alte Regel im Umgang mit führenden Investment-Banken relevant werden: mache nicht was wir sagen, sondern was wir tun!
Für Gold sprich zudem weiterhin, dass Finanzanlagen wie Anleihen und Aktie derzeit besonders teuer erscheinen. Langfristig orientierte Investitionen sollten sich vielleicht aber auch an HSBC und Goldman Sachs ein Beispiel nehmen und die jüngsten Preisrückgänge dazu nutzen, den Bestand an Gold in ihren Portfolios zu erhöhen.
Für kurzfristige Geldanlagen unterliegen Rohstoffe häufig starken Schwankungen. Wer kurzfristiger anlegt und Renditesicherheit möchte, ist mit klassischen Produkten wie
Festgeld gut beraten. Die besten Zinsen gibt es laut dem Biallo-Vergleich aktuell bei J&T Banka, Moneyou und Crédit Agricole.