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Gesetzliche Altersversorgung
 
16.06.2010

Gesetzliche Altersversorgung Inflation und Reformen fressen Pension

Von Erwin J. Frasl
Euroschwäche, Inflationsängste und die ständigen Polit-Debatten um das Pensionssystem verunsichern heutige und künftige Pensionisten sehr. Vorstandsdirektor Franz Meingast von Wüstenrot im Biallo.at-Interview.
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Vorstandsdirektor Franz Meingast über die Notwendigkeit privater Pensionsvorsorge
Biallo.at: Um wie viel sind die Pensionen in den vergangenen zwanzig Jahren nominell gestiegen und wie stark ist im Vergleich dazu die Inflation?


Franz Meingast: Was die Pensionen angeht, kann man über die vergangenen 20 Jahre keinen eindeutigen Trend feststellen. Sehr grob kann man sagen, dass geringe Pensionen über die Jahre durch Anpassungen weniger unter Inflation litten als höhere Pensionen (also etwa 2.400 Euro brutto). Was die Inflation angeht, zeigt die Entwicklung des Verbraucherpreisindex VPI 86 (mit dem Wert im April 1990 von 108,60) gegenüber dem VPI 86 im April 2010 von 166,80. Das ist eine Steigerung von 53,60 Prozent.

Biallo.at: Wenn man den sogenannten Pensionisten-Preisindex betrachtet, was bleibt dann an realer Pensionserhöhung, wenn man die vergangenen 20 Jahre betrachtet?

Meingast: Wenn man die letzten Jahre betrachtet kann man sagen, dass die Anpassungen der gesetzlichen Pension die jährlichen Mehrkosten, die durch die Inflation und den gleichbleibenden Lebensstandard entstehen, nicht immer abdecken. In der Pension bleiben die Kosten des täglichen Lebens gleich, es gibt keinen "Altersrabatt" etwa für Betriebskosten, Treibstoff oder Verpflegung. Teurer wird mit zunehmendem Alter aber die Pflege und Erhaltung der Lebensqualität – zum Beispiel barrierefreie Umbauten.

Zu den Aktuelle Zahlen der Pensionserhöhung 2010: Die Bruttopensionen wurden bis zu einer Pensionshöhe von 2.466 Euro um 1,5 Prozent erhöht. Pensionen, die in der Höhe darüber liegen, wurden mit einem Fixbetrag von 36,99 Euro erhöht. Dazu kommt eine Einmalzahlung, die mit der Dezemberpension (also am 31.Dezember 2009) ausbezahlt wurde. Im Vergleich dazu: Die Inflation April 2010 beträgt 2,0 Prozent (vorläufiger Wert).

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Biallo.at: Wie groß ist derzeit etwa die Lücke zwischen den Arbeitseinkommen und den gesetzlichen Pensionen bei ASVG-Versicherten, SVA-Versicherten bzw. Beamten?

Meingast: Das ist grundsätzlich vom jeweiligen Aktiveinkommen, der Anzahl der Beitrags- und Versicherungsjahre und von der Erwerbstätigkeit (ASVG u.a.) abhängig. Per Dezember 2009 lag die Durchschnittspension bei 1.100 Euro (Frauen und Männer und alle Alterspensionen, also Arbeiter, Angestellte, Eisenbahner, Bergarbeiter, Selbständige Gewerbe bzw. Bauern), die Höchstpension (80 Prozent der Höchstbemessungsgrundlage, ASVG, GSVG,BSVG) liegt bei 2.826 Euro.

Die wichtige Botschaft dazu lautet: Die gesetzliche Pensionsversicherung ist in jedem Fall eine Grundversorgung. Das Problem ist: Die Lebenserwartung steigt; 2050 wird sie bei 83 Jahren für Männer und 88 Jahren für Frauen liegen. Aktuell liegt sie bei 77,4 (Männer) bzw. 82,9 (Frauen). Andererseits sinkt die Geburtenrate: In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lag sie in Österreich bei durchschnittlich 90.000 pro Jahr. 2050 werden hochgerechnet nur noch 65.000 Kinder pro Jahr in Österreich zur Welt kommen.

Der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung wird sinken, der der Älteren steigen: 2050 werden rund drei Millionen Österreicher über 60 Jahre alt sein. Immer weniger Erwerbstätige, die zudem immer später ins Berufsleben einsteigen, müssen im Umlagesystem immer mehr Pensionisten "erhalten".Unsere Lösung für künftige Pensionisten dazu:

Kapitalbildende, klassische Lebensversicherung mit

  • bis zu 1.000 Euro Gesundenbonus
  • Sofortschutz nach Einlangen des Antrages
  • Ausgleich des Einkommensverlustes im Alter
  • hohe Flexibilität durch Wahl der Auszahlungsform
  • das Auszahlungskapital ist nach derzeitiger Gesetzeslage frei von Kapitalertragsteuer (KESt) und Einkommensteuer

Lebensversicherung mit staatlicher Prämie

  • schon ab 10 Euro monatlich
  • mit staatlicher Prämie, heuer kann man sich bis zu 203 Euro holen
  • 100 Prozent Kapital- und Prämiengarantie
     

Biallo.at: Rechnen Sie damit, dass diese Lücke in den kommenden Jahrzehnten größer wird?

Meingast: Das ist durchaus möglich. Am gesetzlichen Pensionssystem muss laufend korrigiert werden, nehmen Sie etwa die Pensionsreform 2003, die Reform 2004 und das Pensionsharmonisierungsgesetz 2005. Da kam es zu weiteren Veränderungen:

  • Abschlag bei Pensionsantritt vor dem Regelpensionsalter (4,2 Prozent, maximal 15 Prozent). Derzeit liegt übrigens das faktische Pensionsantrittsalter von Frauen bei 57,1 Jahren, bei Männern bei 59,1 Jahren
  • Entfall der Gleitpension
  • Entfall der vorzeitigen Alterspension wegen Arbeitslosigkeit
  • zukünftiger Entfall der vorzeitigen Alterspension wegen langer Versicherungsdauer
  • längerer Durchrechnungszeitraum (Ziel: Alter 65 + 45 Versicherungsjahre = 80 Prozent des Lebensdurchschnittseinkommens)

Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Aber jeder kann für sich vorsorgen. Unsere Vorsorgelösungen schaffen finanzielle Sicherheit; egal, ob es um den Schutz der Familie geht, um die Absicherung bei schwerer Krankheit, bei Unglücksfällen - oder eben um einen finanziellen Polster für einen unbeschwerten Lebensabend.

Biallo.at: Wie können sich Anleger, die sich eine private Zusatzpension aufbauen wollen, ausreichend vor Inflation schützen?

Meingast: Indem man eine Wertanpassung vereinbart; gleich beim Vertragsabschluss bzw. nachträglich. Grundsätzlich gilt: Will man den Lebensstandard auch im Alter erhalten, kommt man an einer privaten Vorsorge nicht vorbei!

Vertrauen in gesetzliche Pension sinkt kontinuierlich

In den letzten 25 Jahre fand ein radikales Umdenken bei der Altersvorsorge statt. Das Vertrauen, dass die gesetzliche Pension ausreicht, sinkt kontinuierlich. Die Bevölkerung ist sensibilisiert und ist sich der Notwendigkeit der privaten Vorsorge bewusst. Nur 18 Prozent der Österreicher glauben heute noch daran, dass ihre Pensionen zum Zeitpunkt ihres Pensionsantrittes sicher sein werden. Das geht aus einer Mitte Februar 2010 veröffentlichten Studie der GfK Austria für den Versicherungsverband Österreich hervor. Die Menschen investieren immer mehr Geld in ihre Altersvorsorge: Lag die Grenze für die monatlichen Ausgaben zur privaten Altersvorsorge 1984 noch (umgerechnet und kaufkraftbereinigt) bei knapp 124 Euro, so werden heute bereits bis zu maximal 250 Euro monatlich investiert.

Biallo-Tipp: Wenn Sie sich informieren wollen, wie groß Ihre Pensionslücke sein wird, dann finden Sie den dafür notwendigen Pensionslückenrechner hier.

Vorstandsdirektor Franz Meingast (Wüstenrot)

... wurde 1959 in Wels geboren. 2008 wurde er in den Vorstand der Wüstenrot Versicherungs-AG  und 2009 in den Vorstand der Bausparkasse Wüstenrot AG berufen. Der Vertriebsvorstand der Wüstenrot Gruppe hat sich umfangreiches Fachwissen (Universitätslehrgang Versicherungswirtschaft, Assekuranzforum St.Gallen, Limak GMP, Limak MBA) erworben und bereits sehr erfolgreich auch in Führungsfunktionen bei der Wiener Städtischen Versicherung AG sowie der Generali Versicherung AG gearbeitet.
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Foto: Wüstenrot Versicherungs-AG und Bausparkasse Wüstenrot AG ID:871
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