Aktien schenken deutsche Sparer hingegen kaum noch Vertrauen, nur acht Prozent würden in diese Anlageform investieren. Anders in den USA, Polen oder Schweden – dort halten jeweils ein Viertel der Privatanleger diese Anlageform für attraktiv. Für Professor Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, liegen die Gründe auf der Hand: „Deutsche Anleger waren schon immer sehr sicherheitsbewusst. Dies hat sich durch die hohe Volatilität der Börsen in den letzten Jahren noch verstärkt.“ Auch die Diskussion um die Stabilität des Euro führe dazu, dass risikoarme und an Sachwerten orientierte Anlageformen wie Eigenheime oder Bausparverträge hoch im Kurs stehen.
Interessant ist, dass Gold nach wie vor eine hohe Anziehungskraft besitzt. 37 Prozent der Befragten halten das Edelmetall für eine attraktive Geldanlage. Damit steht Gold auf Platz vier der beliebtesten Sparformen, deutlich vor dem Tagesgeldkonto mit 33 Prozent, dem Festgeldkonto mit 30 Prozent, der Kapitallebensversicherung mit 27 Prozent und Sparbriefen mit elf Prozent. Dass die sicherheitsverliebten Deutschen so viel von Gold halten, erstaunt, muss das Edelmetall doch immer wieder empfindliche Preisrückschläge verkraften. Wertverluste um bis zu 25 Prozent sind keine Seltenheit, auf Sicht der letzten sechs Monate liegt Gold im Minus.
An Gold scheiden sich die Geister, was wohl unter anderem dem inzwischen stark gestiegenen Goldpreis geschuldet ist. Von jenen Privatanlegern, die Gold besitzen, geben 20 Prozent an, es verkaufen zu wollen. Andererseits wollen gleich viele in den kommenden zwölf Monaten neu in Gold investieren. Unter allen Befragten, also auch unter jenen, die bisher kein Gold besitzen, ändert sich das Bild aber drastisch: „Nur vier Prozent wollen in den kommenden Monaten die Goldanlage wählen“, berichtet Wildner. Deutliche Verlierer im Investitionsranking sind Börsenprodukte. 17 Prozent geben an, ihr Engagement in Aktien in den nächsten zwölf Monaten reduzieren zu wollen, 28 Prozent wollen sogar ganz aus dem Geschäft mit Börsenpapieren aussteigen. Fast ebenso schlechte Werte erzielen festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen) und fondsgebundene Lebensversicherungen.