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Geldanlage
 
23.02.2014

Geldanlage Deflationsgefahr in Europa?!

Von Manfred Lappe
Die EZB beruhigt alle zwei Wochen, aber schon macht das D(eflations)-Wort wieder die Runde. Gestützt fühlen sich die D-Warner von der Inflationsrate in Europa: nur noch 0,7 Prozent und damit „bedenklich“ weit weg vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Die EZB müsse als Abwehrmaßnahme die Zinsen (weiter) senken.
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Dipl.-Kfm. Manfred Lappe ist Inhaber von Manfred Lappe Consulting und Autor zahlreicher Fachbücher zum Thema Finanzen
Bei der Diskussion um die Deflation wird wie in anderen Wirtschaftsteilen immer wieder übersehen, welche Maßgrößen als Steuerungsinstrument herangezogen werden: die durchschnittliche Inflationsrate in Europa. Dieses Europa ist jedoch nur politisch (manchmal oder auch meistens) eins, in wirtschaftlicher Hinsicht ergeben sich erheblichste Unterschiede. So war die Inflationsrate im Jahr 2013 nach aktueller Schätzung in Griechenland -0,8 Prozent (Preisrückgang), in Estland 3,4 Prozent, in der Eurozone-15 immerhin 1,5 Prozent und in Österreich 2,2 Prozent.

Durch die Durchschnittsbildung wird der Blick auf die Ursachen als Angriffspunkte für Gegenmaßnahmen verwehrt: In Griechenland sind sinkende Preise gewollt und erforderlich, um wieder zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit zu kommen. Von den Gefahren einer Deflation also sehr weit entfernt. Und in anderen Ländern müsste die hohe Inflation eigentlich bekämpft werden.
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Aber hier gibt es ja noch eine zweite Durchschnittsbildung, die Anlass zum Nachdenken gibt: die Inflationsrate je Land. Diese beruht auf einem Warenkorb, der auch Preise für Treibstoff und Heizen enthält (übrigens im Gegensatz zur Kernrate der Inflation in den USA). In früheren Jahren wie 2011 schnellte die Inflationsrate in Österreich aufgrund steigender Energiekosten auf hohe 3,6 Prozent jetzt ist sie wieder niedriger mit 2,2 Prozent.

Will man Kennzahlen zur Steuerung verwenden, so sollten die zu vergleichenden Objekte, Länder, etc. nicht zu unterschiedlich sein. Bezogen auf die Inflation in Österreich gibt die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) für die Jahre 2000 bis 2005 eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,9 Prozent und für die Jahre 2006 bis 2010 eine Rate 1,8 Prozent an. Ab 2011 hatten wir dann Raten von 3,6 Prozent (2011), 2,6 Prozent (2012), 2,3 Prozent (2013 erwartet) und 1,8 Prozent (2014 erwartet). Geringere Preissteigerungen jetzt können hier gerne als Ausgleich für die hohen Raten der Vorjahre genommen werden – von Deflation sind wir hier sehr weit entfernt!

Sind bereits die Kennzahlen als Durchschnitt von 17 bis 28 EU-Ländern quasi unsinnig, so sind sie als Steuerungsinstrument erst recht nicht praktikabel. Klassisch bekämpft man eine Deflation mit niedrigen Zinsen. Hier liegen die Zinsen in der EU derzeit bei 0,25 Prozent nach über 3,0 Prozent in den Vorjahren. Wie hoch mag die Wirkung einer weiteren Senkung von 0,1 bis 0,25 Prozent sein, wenn eine Senkung um über 2,50 Prozent (dem 10fachen) kein sichtbares Ergebnis brachte? Oder vielleicht doch, wenn auch nicht im Durchschnitt. In Griechenland wird ja die Wettbewerbsfähigkeit durch sinkende Preise (Löhne, …) verbessert, in anderen Ländern ist die Inflationsrate höher. Aber auch hier sollte der Blick den Preistreibern im einzelnen Land gelten, da ansonsten Fehlinterpretationen die Regel statt die Ausnahmen sein dürften. Auch steigende Gebühren und Steuern fließen ja in die Inflationsrate ein.
 
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