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Geldanlage
 
14.09.2012

Geldanlage Zehn Tipps zum erfolgreichen Fonds-Sparen

Von Oliver M.E. Beck
Für all jene, die Ersparnisse ergänzend zu Tagesgeld oder Festgeld anlegen möchten, bieten Fonds eine interessante Alternative. Allerdings gilt es dabei einige Spielregeln zu beachten. Hier die wichtigsten Fonds-Tipps für Sie.
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Oliver M.E. Beck, MBA, ist Veranlagungsverantwortlicher und Wertpapier-Experte Direktion Wien Süd der BAWAG P.S.K.

Fonds-Tipp 1. Nutzung des „Cost average effect“: Der „Cost average effect“ ist das Prinzip bei dem ein Investor der einen konstanten Ansparbetrag regelmäßig veranlagt (z.B. 100 Euro pro Monat) langfristig einen deutlich besseren Ertrag erzielen kann als bei einer einmaligen oder unregelmässigen Veranlagung in schwankenden Märkten.

Dieses Prinzip greift umso stärker, je stärker die Märkte schwanken und ist somit der perfekte Weg in Aktien oder Rohstoffe, die sehr starke Kursbewegungen haben, zu investieren.

Die Überlegung ist einfach: Wenn die Märkte hoch stehen - bekomme ich für meine 100 Euro  weniger Anteile, stehen sie jedoch tief, bekomme ich deutlich mehr Anteile und kaufe mir somit einen Mischkurs ein. Dieser wird sehr wahrscheinlich deutlich besser sein, als wenn ich versuchen würde immer nur den „besten Zeitpunkt“ zum Investieren zu finden - eine Traumvorstellung und Mythos. Somit ist Fondssparen die ideale Investitionsform für alle,


Fonds-Tipp 2. Was ich nicht machen darf:
Die goldene Regel beim Fondssparen ist in fallenden Märkten die Nerven zu bewahren und NICHT den Fondssparauftrag zu unterbrechen oder stoppen!  Wie wir nun vom „Cost average effect“ wissen, funktioniert dieser nur, wenn ich in den
schlechten Marktphasen weiter investiere und somit viele billige Anteile zukaufe. Leider erlebe ich immer wieder Kunden, die genau in diesen Phasen aufhören zu investieren und wieder anfangen zu kaufen, wenn die Kurse wieder steigen. Sie kaufen somit immer hoch und das macht keinen Sinn. Wenn Kunden investieren stelle ich immer wieder fest, sie warten auf den
perfekten Zeitpunkt, und investieren entweder nie oder eben immer zu hoch, weil sie den steigenden Kursen hinterher laufen - Bei fallenden Kursen kauft keiner -  und genau deswegen ist Fondsparen so wertvoll.


Fonds-Tipp 3. Der Mythos des besten Einstiegskurses:
Wenn ich etwas in meinen 17 Jahren im Wertpapiergeschäft gelernt habe ist es, dass man nie zum besten Investitionszeitpunkt kauft, und wenn doch, war es Glück…

Warum? Weil sich der beste Zeitpunkt immer nur aus einer historischen Perspektive erkennen lässt.

Somit ist Fondssparen auf lange Sicht die optimale Investitionsstrategie, da hier durch die automatisierten und regelmäßigen Käufe zwangsläufig auch zu sehr niedrigen Kursen gekauft wird - Kursen bei denen man sich, im Umfeld einer schlechte Börsenstimmung, nie getraut hätte zu kaufen.


Fonds-Tipp 4. Streuung – Das Thema der „Achillesferse“:
Auch beim Fondssparen gilt das sehr wichtige Prinzip der Risikostreuung. Warum? Ganz einfach, weil ich als Investor verhindern will, dass bei einer Krise mein Gesamtvermögen darunter leidet und in Verlust gerät. Jede Veranlagung hat ein Marktumfeld das für dieses Investment denkbar ungünstig ist.

Beispiel:

  • Anleihen – Steigende Zinsen / Hohe Inflation
  • Aktien – Wirtschaftsrezession

Es muss mein Ziel als Investor sein, mein Depot so zu streuen, dass ich so viele Veranlagungen wie möglich mit unterschiedlichen „Achillesfersen“ habe. Somit werden immer Teilbereiche meiner Veranlagung profitieren egalwelche Marktlage nun kommen mag.


Fonds-Tipp 5. Streuung:
Um so mehr Kapital man im Monat ansparen kann, um so mehr unterschiedlicheFonds sollte man Ansparen. Bei den meisten Fondsparformen sind bereits Einzahlungen ab 35 Euro im Monat pro Fonds möglich.

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Fonds-Tipp 6. Die Aktienquote - eine Frage der Laufzeit: Die Aktienquote sollte von der voraussichtlichen Anspardauer abhängen.  Grundsätzlich gilt, desto länger man Ansparen kann desto höher kann die Aktienquote sein. Habe ich mehr als 15 Jahre zur Verfügung kann durchaus
eine 100prozentige Aktienquote für die ersten Jahre gewählt werden.Die Ertragserwartung liegt bei Aktien langfristig am höchsten, natürlich auch bei dem höchsten Risiko.

Fonds-Tipp 7. Ertragsziel – Ein Thema der Inflation: Langfristig gibt es nur ein wesentliches Ertragsziel einer Veranlagung und das ist eines über der Inflation. Netto, daher nach Spesen und Steuern. Inflation ist der  Kaufkraftverlust meines Geldes – warum ich jedes Jahr weniger um meine  100 Euro an Produkten und Dienstleistungen bekomme als im Vorjahr.

Wenn ich nun anspare, möchte ich auch, dass das Geld in der Zukunft z.B. 100.000 Euro die mir dann zur Verfügung stehen auch den heutig vergleichbaren Wert von 100.000 Euro haben. Wir haben derzeit eine Inflation von ca. 3,0 Prozent - somit macht langfristig ein Sparbuch mit 2,0 Prozent p.a. zum Ansparen keinen Sinn, damein Kapital jedes Jahr an Kaufkraft verlieren würde.

Achtung: 2,0 Prozent Zinsen minus 25 Prozent Kapitalertragsteuer (KeSt) = 1,5 Prozent Netto
somit ein Verlust zur Inflation von 1,5 Prozent pro Jahr.

Fonds-Tipp 8. Ansparen mit 50 Euro pro Monat: Mit 50 Euro sollte ich mich auf einen Mischfonds festlegen. Das heißt aufeinen Fonds, der mir als Investor die breitest mögliche Streuung bietet.
Man sollte dabei auf einige Punkte achten:

  • Der Wichtigste ist das „Anlageuniversum“ was nicht anderes bedeutet als in welche Märkte der Fondsmanager investieren darf– hier gilt, desto mehr er darf, desto besser – Aktien und Anleihen und die weltweit, sind ein Minimum!
  • Wichtig ist auch, dass die Aktienquote nicht fixiert ist und es gilt wieder, je länger die Laufzeit des Fondsparauftrages, desto höher kann die mögliche Aktienquote sein.
  • Weitere mögliche Asset-Klassen (Märkte) inkludieren, Immobilien, Währungen, Rohstoffe und Spezialthemen wie erneuerbare Energien etc.


Fonds-Tipp 9. Ansparen mit 200 Euro pro Monat / Laufzeit 15 Jahre – 4 Fonds: Die Ansparbeiträge werden z.B. so angelegt.

  • Rohstoffe, Industriemetalle, Edelmetalle, Energie und Agrar: 18 Prozent
  • Anleihen International inklusive High Yield Unternehmensanleihen & Schwellenländer, Staatsanleihen auch ausserhaln des Euro: 34 Prozent
  • Aktien Global, Blue Chip/Dividenden-Strategie: 23 Prozent
  • Aktien Emerging Markets, Wachstumsmärkte Osteuropa, Asien und Südamerika: 18 Prozent


Fonds-Tipp 10. Das Ende der Laufzeit:
Bei Fondssparaufträgen sollten Investoren vor allem ca. fünf  Jahre vor Laufzeitende genauer hinsehen. Es hat sich nun ein beachtliches Kapital
durch Einzahlungen, Zinsen und Zinseszinsen angesammelt und nun wird es Zeit das Risiko aus dem Portfolio zu nehmen und langsam die Gewinne zu sichern.

Das bedeutet, je nach Marktlage die Aktienquote zu reduzieren und die Anleihenquote aufzubauen, sodass ein plötzlicher Aktiencrash im letzten Jahr mir nicht meine Träume in der Pension zu nichte macht.

Oliver M.E. Beck, MBA

Oliver M.E. Beck ist Veranlagungsverantwortlicher und Wertpapier-Experte Direktion Wien Süd der BAWAG P.S.K.,  geb. 1974

1993 - International Baccalaureate Diploma & Österreichische Matura
1995 - 1998 - Allgemeine Bankwesen & Wertpapierspezialistenausbildung - Creditanstalt
2006 - Abschluss Master Studium Internationale Betriebswirtschaft und Unternehmensführung, England
1995 - 2000 - Key Account Investment Manager, Teamleiter ab 1999 - Creditanstalt
2001 - Veranlagungsverantwortlicher - Region City - Bank Austria
2002 - 2005 - Trainer für das Veranlagungsgeschäft
2003 - Regionaler Veranlagungsverantwortlicher Firmenkunden NÖ Süd/Burgenland - Bank Austria
2005 - Private Banking - Prime Assets Consulting GmbH
2011 - Eintritt in die Bawag P.S.K. als Veranlagungsverantwortlicher - Direktion Wien Süd

 

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