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EZB und FED
 
08.07.2014

EZB und FED Alle sechs Wochen reicht!

Von Peter Lindemann und Wolfgang Walter
Europas Notenbanker wollen sich ab Januar nur noch alle sechs Wochen zu einer Zinsentscheidung treffen. Eine Homage an die FED?
EZB und FED Alle sechs Wochen reicht!
Europas Währungshüter wollen künftig nur noch alle sechs Wochen tagen
Damit überrasche Mario Draghi: Bislang versammeln sich die Hüter des Euro alle zwei Wochen und entscheiden immer am ersten Donnerstag im Monat über ihren Kurs. Das soll sich ab 2015 ändern. Der Wechsel ist vernünftig, denn Erfolg oder Misserfolg von Geldpolitik zeigen sich oft erst nach Monaten - nicht nach Wochen.

Nachbar Deutschland wehrt sich gegen Anleihenkauf

Auswirkungen auf die Geldpolitik dürfte die Rhythmus-Änderung nicht haben. Allerdings wittern insbesondere die Kritiker der EZB dahinter eine engere Anbindung an die einflussreichste Notenbank der Welt: die Federal Reserve (FED) in Washington. Auch Amerikas Notenbanker entscheiden alle sechs Wochen – und sind Vorreiter einer ultra-expansiven Geldpolitik. Mit dem massiven Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen bekämpft die Fed seit Jahren die Folgen der Großen Finanzkrise.

In Europa sind es vor allem Politiker, Ökonomen und auch Notenbanker aus Deutschland, die das Instrument der sogenannten Quantitativen Lockerung der Geldpolitik vehement ablehnen. Ziel der Anleihekäufe ist es, den Bankensektor zu stabilisieren und mit Liquidität zu versorgen, die er möglichst in Form von Krediten an Unternehmen weiterreicht. Die Kreditvergabe ist vor allen Dingen in Südeuropa schwach und steht einem nachhaltigen Konjunkturaufschwung im Weg.

Zuletzt hat sich die deutsche EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger mehr oder weniger klar gegen den Kauf von Staatsanleihen ausgesprochen. Ein groß angelegter Kauf staatlicher oder auch privater Papiere käme nur bei einer außerordentlichen Gefahrenlage in Betracht. Die ist momentan allerdings nicht zu erkennen.
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Preisdruck in der EU zu gering

Zu den größten Risiken in der Eurozone gehört derzeit der geringe Preisdruck. Nach der Definition der EZB herrscht Preisstabilität, wenn die Inflationsrate bei knapp zwei Prozent liegt. Tut sie aber nicht: Aktuell beträgt sie nur 0,5 Prozent. Und sie wird auch bis Ende 2016 ihren Zielkorridor nicht erreichen, so die hauseigenen Prognosen der EZB. Die latente Gefahr einer Abwärtsspirale bei Preisen, Löhnen und Investitionen (Deflation) ist aufgrund der extrem lockeren Geldpolitik der EZB inzwischen aber auch gebannt. Das jedenfalls äußerte jüngst der französische EZB-Direktor Benoit Coeure.

Quantitative Lockerung der Geldpolitik geht weiter


Damit hätte Mario Draghi ein Argument weniger für eine quantitative Lockerung der Geldpolitik in Europa. Die bereitet die EZB gegen alle Widerstände trotzdem weiter vor. Ob sie das Instrument wirklich einsetzen will oder mit diesem Szenario nur ihre Handlungsfähigkeit demonstrieren will, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Sollte sich bei den Anlegern der Eindruck verfestigen, dass die Währungshüter im Prinzip ihr Pulver verschossen haben, könnte dies in den kommenden Monaten zu erheblichen Kurskorrekturen insbesondere an den Aktienmärkten führen. Eine „Flucht“ in sichere Staatspapiere aus Deutschland würde dann das Zinsniveau für Immobilienkredite noch einmal leicht drücken.
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