Angekündigt war die Erhöhung der Leitzinsen bereits - heute hat sie die Europäische Zentralbank tatsächlich beschlossen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute den Leitzinssatz erhöht. Damit wagt die Europäische Zentralbank erstmals seit Beginn der Finanzkrise einen kleinen Zinsenschritt nach oben und will ein Signal in Sachen Inflationsbekämpfung setzen.
Die Erhöhung des Leitzinssatzes vom bisherigen Rekordtief von 1,0 Prozent um einen Viertelprozentpunkt auf 1,25 Prozent ist ein kleiner Schritt, der aber eine Wende in der Geldpolitik bedeutet. Mit der Zinserhöhung soll der Kampf gegen die steigende Geldentwertung verstärkt werden. Immerhin rechnet das Institut für Höhere Studien für Österreich in diesem Jahr mit einem Anstieg der Inflation auf 2,4 Prozent.
"Die Konjunktur ist zu wackelig für eine Erhöhung der Leitzinsen", kritisiert Arbeiterksammer-Direktor Werner Muhm den heutigen Zinsschritt der Europäischen Zentralbank. Die aktuelle Zinserhöhung und die indirekt angekündigten weiteren Schritte zur "Normalisierung" des Zinsniveaus sind "Gift für Beschäftigung und Wachstum", warnt Muhm.
"Wer die Inflation bekämpfen will, soll nicht die Schulden teurer machen", sagt Muhm "stattdessen soll die EU die preistreiberische Spekulation mit Rohstoffen stoppen, für mehr Kaufkraft sorgen und die Verursacher der Finanzkrise zur Kassa bitten, zum Beispiel mit einer Finanztransaktionssteuer."