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Die S.T.O.P-Strategie
 
19.06.2014

Die S.T.O.P-Strategie Selbst clever entscheiden

Von Monika Herbstrith-Lappe
Im operativen Gemetzel fällt es schwer, den Überblick zu wahren und zu erkennen, was zielführend ist. Militärischen Entscheider haben in solch unübersichtlichen Fällen den Feldherrnhügel aufgesucht, um sich ein Gesamtbild zu verschaffen, Situationen klug einzuschätzen und eine Strategie zu entwickeln. In dynamischen Zeiten mit viel Ungewissheit, ist der Perspektivenwechsel auch äußerst hilfreich.
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Mag. Monika Herbstrith-Lappe ist Geschäftsführendes Gesellschafterin von Impuls & Wirkung - Herbstrith Management Consulting GmbH

Stoppt die Blaulichtkultur

Gerade in stressigen Situationen neigen wir zu PEPsL – Problem Erhaltenden/Erzeugenden Pseudo-Lösungen. Wir verlieren den Blick für’s Wesentliche und beschäftigen uns statt dessen mit dem Naheliegenden. Die Metapher “Weil wir immer wieder die Hühner einfangen müssen, kommen wir nicht zum Flicken der Löcher im Zaun!” verdeutlicht, wie schwer es uns immer wieder fällt, das Prinzip Effektivität vor Effinzienz von Peter Drucker zu beherzigen: “Noch wichtiger als die Dinge richtig zu tun, ist es die richtigen/ wichtigen Dinge zu tun.” Bösartige Zungen reden vom “rasenden Stillstand”, in dem wir durch die Gegend hetzen und nur ganz wenig weiterbekommen, weil unsere Kreativität in der Hektik biologisch deaktiviert ist. Eines der Sanitäterprinzipien lautet: “Nicht gleich die versorgen, die am lautestens schreien.” Die fordernd Klagenden sind immerhin noch gut bei Luft. Sinnvollerweise sollte man das auch in beruflichen Situationen – sowohl bzgl. Aufgaben als auch bzgl. KollegInnen beherzigen.

Übrigens, kennen Sie Kinder, die sagen: „Wenn ich groß bin, will ich Brandschutzbeauftragter werden! Es ist so wichtig, Feuer zu vermeiden.“ Eher hören Sie vermutlich: „Ich möchte Feuerwehrmann werden! Es ist so toll, mit dem schnellen roten Auto zu fahren, alle müssen ausweichen und ich bin ein Held, wenn ich den Brand gelöscht habe!“ „Wir sind wirklich gut, wenn Feuer am Dach ist!“ hört man dementsprechend auch immer wieder in Unternehmen. Geplantes, strukturiertes Arbeiten ist weniger reizvoll und liefert weniger Gesprächsstoff als spektakuläre Notfallaktionen. Die Unternehmenskultur ist vielfach geprägt von der pseudo-produktiven Hektik des Alltags. „As soon as possible“ ist eine häufig gehörte Antwort. Die „Blaulichtkultur“ lebt vom Nervenkitzel dringender, spektakulärer Einsätze, wo man sich völlig legitim über Regeln hinwegsetzen kann und wo es mit Improvisation immer wieder gelingt, Situationen um Haaresbreite zu retten. Diese Jagdkultur ist auch heute noch weit verbreitet. Dementsprechend ist das Killerargument “theoretisch stimme ich Ihnen ja zu, aber dafür habe ich keine Zeit” eines der häufigst verwendeten. Ich wollte mir übrigens mehrfach nicht die Zeit zum Tanken meines Autos nehmen – es hat mich sehr viel Zeit gekostet, einen Kanister Treibstoff aufzutreiben, um weiterfahren zu können. In der Formel I ist der Boxenstopp eine hoch effektive, top professionelle Möglichkeit des Auftankens.
 
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Besser leben mit der S.T.O.P-Strategie

“Ich hab mein Leben überdacht. Jetzt regnet es nicht mehr herein.” ist einerseits ein netter Wortwitz.
Andererseits ist Reflexionsfähigkeit tatsächlich gerade in den “Schlechtwetterzonen des Lebens” und in turbulenten Zeiten von wesentlicher Bedeutung. “In welchem Film spiele ich gerade?”, “Welche Muster laufen hier ab?” “Was könnte ich anders machen, um die Situation zu verändern?” sind hilfreiche Fragen, die effektives Agieren fördern.

Im Buch „Inner Game Coaching“ beschreiben Frank Pyko, W. Timothy Gallwey und Roswitha Menke die S.T.O.P-Strategie:
  1. STEP BACK: Treten Sie einen Schritt zurück oder zur Seite, um sich vom Problem so weit zu lösen, um den Tunnelblick zu überwinden und Über- und Weitblick zu ermöglichen. Das gibt Ihnen auch den Raum, um tief durchzuatmen.
     
  2. THINK: Analysieren Sie, in welcher Situation Sie sich befinden, welche Muster hier ablaufen, entwickeln Sie Thesen, woran es liegen könnte und werden Sie kreativ, welche Lösungen Ihnen in den Sinn kommen. Versuchen Sie die Welt mit den Augen Ihrer GesprächspartnerInnen zu sehen und zu verstehen.
     
  3. ORGANIZE: Sammeln Sie sich wieder und ordnen Sie Ihre Gedanken. Wägen Sie die Möglichkeiten ab. Setzen Sie Prioritäten, gliedern Sie in Etappen mit Meilensteine, identifizieren Sie Erfolgsfaktoren und Hürden, die es zu meistern gilt.
     
  4. PROCEED: Beginnen Sie mit der Umsetzung, wenn Sie sich für einen Weg entschieden haben und legen Sie wieder einen S.T.O.P. ein, wenn es zu holpern beginnt, die Ziele im Nebel verschwinden, der Weg im Sand verläuft, Sie an einer Weggabelung vor Entscheidungen stehen oder wenn Ihnen eine Pause zum Auftanken gut tut.
Es empfiehlt sich S.T.O.P.s in den Alltag zu integrieren – vor Arbeitsbeginn und dann mehrfach täglich. Das ist äußerst hilfreich, um das Wesentliche zu erkennen und Prioritäten klug zu setzen. Bei Projekten bietet sich an, S.T.O.P.s in Projektmeetings zu institutionalisieren. Bei Veränderungen und Innovationen sind S.T.O.P.s hilfreich, um Chancen und Risiken zu erkennen. Wenn Sie Neuland betreten und erkunden, ist es sinnvoll relativ häufig S.T.O.P.s einzulegen.

In Entscheidungssituationen, in denen Ihr Vis-à-vis Ihre Jagdinstinkte mit Termindruck und Knappheit anspricht oder Ihre sozialen Neigung mit Fürsorge für Ihre Lieben adressiert, schützt S.T.O.P gegen vorschnelle Entschlüsse, lässt die Interessen der Gegenseite erkennen und reduziert das Risiko von Fehlurteilen.

In allen Lebensbereichen sind S.T.O.P.s äußerst nützlich, um zu unterscheiden, was uns wirklich wichtig ist und gut tut und wo wir auch in der Freizeit Zwängen gehorchen und Verhalten aus Tradition weiterverfolgen. Sie ermöglichen, um zwischendurch innezuhalten, zu entspannen und wieder aufzutanken.

„Wie werde ich in einiger Zeit auf diese Episode blicken?“ ist eine andere Form nicht nur das Wesentliche sondern auch die Pointen des Lebens zu erkennen: so manches Ärgernis wandelt sich im Lauf der Zeit in eine erzählwürdige, lustige Geschichte. Über sich selbst lachen können, ist tatsächlich eine der wirkungsvollsten Anti-Stress-Kompetenz.
Mag.a Monika Herbstrith-Lappe

Mag.a Monika Herbstrith-Lappe ist Geschäftsführendes Gesellschafterin von Impuls & Wirkung - Herbstrith Management Consulting GmbH (www.impuls.at), Mathematikerin, Physikerin, Stastikerin,  Certified Management Consultant, High Performance Coach, Keynote Speaker, Trainer of the Year 2006 / 2009 / 2010 / 2011 / 2012,  Excellence Award für herausragende Leistungen auf Konferenzen 2008,  Autorin des Buches “leistungsstark & lebensfroh” - gemeinsam mit Dkfm. Manfred Lappe.
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