Börse in Österreich Kommt 2015 die Aufholjagd des ATX?

Das Jahr 2015 wird ein gutes Jahr – zumindest für Aktionäre, glaubt die Erste Bank. Zwar bleibe das weltweite Wirtschaftswachstum – ähnlich wie das die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen vorhersehen – moderat, dennoch hätten Inhaber von Aktien gute Aussichten. Die Experten der Ersten Bank sehen den ATX, den wichtigsten Aktienindex des Landes, zum Jahresende 2015 bei 2.550 Punkten. Zum Vergleich: Heute notiert der Auswahlindex, der die 20 größten österreichischen Unternehmen umfasst, bei etwa 2.250 Punkten. Trifft die Prognose so ein, würden Aktionäre im Schnitt gute 13 Prozent einfahren.

Die Wiener Börse hinke anderen Aktienmärkten hinterher, woraus sich gleichzeitig der Optimismus zur Aufholjagd speist. Mehr als die Hälfte aller ATX-Unternehmen mussten 2014 Gewinnrevisionen vornehmen. Ein weiterer Grund für die zuletzt verhaltene Stimmung am Wiener Parkett sehen die Ökonomen in der Überbewertung der Russland- bzw. Ukrainekrise. „Blickt man auf die Landkarte, so lässt sich diese Krise geographisch nachvollziehen. Faktisch sind aber nur RBI und Immofinanz davon betroffen und die Wahrnehmung wird überbewertet. Infolge dieses Einmaleffektes und der teils berechtigten Underperformance ergibt sich eine sehr attraktive Bewertung und einiges an Aufholpotential“, stellt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research bei der Ersten Bank, fest.

Niedrige Zinsen spielen Aktionären grundsätzlich in die Hände. Unternehmen können sich günstig mit Kapital versorgen und Aktionären wird die Anlage in Festgeld oder Tagesgeld unattraktiv gemacht, was viele Sparer zur Börse treibt. Ebenfalls Profit daraus schlägt die Immobilienbranche. Wieso also nicht beides zusammenlegen – Aktien und Immobilien? „Österreichische Immobilienaktien haben den Gesamtmarkt seit Sommer 2014 massiv outperformt. Immobilienunternehmen sind die klaren Profiteure der derzeitigen Niedrigzinsphase. Wir rechnen mit weiteren Kurssteigerungen in diesem Sektor“, meint Günther Artner, Head of CEE Sector Research bei der Ersten Bank.

Die Experten der Ersten Bank geben Anlegern für 2015 weitere Ratschläge an die Hand: Demnach sollten sich Anleger auf Unternehmen konzentrieren, die entweder vom starken US-Dollar, vom schwachen Ölpreis oder sogar von beiden Entwicklungen profitieren. Wer nicht so tief in der Materie ist, keine Zeit oder Lust hat sich damit intensiver zu beschäftigen, kann auch auf einen sogenannten ETF setzen. Hier investieren Anleger beispielsweise 1:1 in die Entwicklung des ATX. Wollen Sie jedoch auf der ganz sicheren Seite stehen und nicht von Währungsschwankungen, globalen Krisen oder ähnlichem abhängig sein - Risiko scheuen Sie ohnehin, dann werfen Sie doch einen Blick auf unseren Festgeld-Rechner. Die gelisteten Banken gewährleisten die Sicherung der Einlagen. Angesichts der weiter lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), gilt für Fixzins-Sparer 2015 erst recht: Vergleichen, vergleichen und nochmals vergleichen.