Schwäche des US-Marktes schafft auch Chancen
„Die jüngste Schwäche des US-Marktes schafft zusätzliche Chancen, sehr attraktive zyklische Aktien zu niedrigen Bewertungen zu erwerben. Sowohl die Republikaner als auch die Demokraten wissen, dass das für die Öffentlichkeit wichtigste Thema die Lösung des Defizitproblems ist. Daher dürfen wir erwarten, dass sie entsprechend handeln. Das genaue Datum einer Einigung ist noch nicht bekannt. Aber bekannt ist, dass beide Parteien unter signifikantem Druck der Öffentlichkeit stehen, eine Lösung zu finden“, so die Einschätzung von Aris Vatis, Manager des Fidelity American Growth Fund.
US-Lage strukturell besser als Lage in Europa
„Berücksichtigen muss man auch, dass sich die USA strukturell in einer besseren Lage befinden als Europa. Wir dürften im weiteren Jahresverlauf ein Anziehen der Konjunktur erleben – ausgelöst von der Stabilisierung am US-Markt für Wohnimmobilien, von einer Erholung bei Gebrauchsgütern wie Autos, von einer Erholung der Investitionsausgaben zurück zum Normalniveau, und von soliden Unternehmensbilanzen“, meint Vatis.
Droht Verkaufswelle von US-Bundesanleihen?
Für Rick Patel, Manager des Fidelity US Dollar Bond Fund, ist es „noch unklar, ob es zu einer massiven Verkaufswelle von US-Bundesanleihen kommen wird, sollten die USA ihren begehrten AAA-Status verlieren“. Patel geht jedoch davon aus, dass die Nachfrage auch künftig unterstützend wirken wird. Banken und Versicherungen werden auch künftig US-Bundesanleihen als Vermögenswerte in ihren Bilanzen ausweisen, die mit einem Risiko von Null bewertet sind.
Gefahren eines Zahlungsausfalls
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Debatte über die US-Verschuldungsgrenze von den Märkten bereits eingepreist
„Aufgrund fehlender Anlagealternativen werden ausländische Zentralbanken kaum ihre Bestände an US-Staatsanleihen abbauen. Die Bewertungen riskanter Anlagen dürften sich auch künftig volatil entwickeln. Allerdings ist die Debatte über die US-Verschuldungsgrenze kein neues Thema und die Märkte haben dies bereits seit einigen Quartalen eingepreist“, so Patel.
Zahlungsausfall von begrenzter Wirkung auf die Märkte
Für Trevor Greetham, Manager des Fidelity Multi AssetStrategic Defensive Fund und des Fidelity Multi Asset Strategic Fund wäre „es enttäuschend, wenn es nicht zu einer Einigung käme und die USA eine Zinsrate ihrer Schulden nicht bezahlen könnten. Aber die Auswirkungen auf den Markt wären wohl begrenzt und kurzlebig“. Eine zeitweise Schließung der Regierung würde den US-Dollar schwächen und – entgegen jeder Intuition – zu nachgebenden Renditen bei US-Bundesanleihen führen, wenn es zu einer Konjunkturschwäche kommen sollte.
Verkaufswelle als günstige Kaufgelegenheit bei Aktien
Jede Verkaufswelle bei Aktien wäre wohl eine günstige Kaufgelegenheit, da es nicht lange dauern würde, bis Politiker aller Couleur zur Vernunft kämen und an den Verhandlungstisch zurückkehren würden. „Ausländische Anleger würde dieses Verhalten gewiss irritieren, aber sie würdenzwischen dieser Krise und den hartnäckigen Staatsanleihen-Krisen der Eurozone klar unterscheiden. Sie wissen, dass die USA selbst zahlungsfähig sind, entweder, indem die USA bei Bedarf Geld drucken oder Steuern erhöhen. Bei einem Zahlungsausfall eines Staates heißt nicht zahlen nicht automatisch nicht zahlen können“, meint Greetham.
„Die westliche Welt ist meiner Meinung nach mit ernsthaften Problemen der Verschuldung von Staaten und Verbrauchern belastet“ so Adrian Brass, Manager des Fidelity America Fund. Das US-Haushaltssystem mit seiner Schuldenobergrenze ist eine technische Frage, die die Verschuldung der USA in den Mittelpunkt stellt. Brass glaubt, dass der Mangel an Entschlusskraft, den wir gegenwärtig erleben, aus politischen Manövern resultiert, aber dies ist natürlich sehr gefährlich und kann sich auf die US-Bundesanleihen auswirken. Ihnen droht der Verlust ihres AAA-Ratings.
Anhebung der US-Schuldengrenze kommt
„Wir werden wohl einen Beschluss zur Anhebung der Schuldengrenze erleben“ ist Brass überzeugt – zusammen mit der Ankündigung von erheblichen Ausgabenkürzungen. Das wird die Rating-Agenturen hoffentlich zufriedenstellen. Aber das Problem bleibt dem Westen erhalten – Verbraucher und Staaten müssen in der nächsten Dekade ihre Schulden abbauen, und das dürfte das Wirtschaftswachstum bremsen.