„Wir haben dem AWD Monate Zeit für eine außergerichtliche Lösung gegeben und selbst Vorschläge dafür eingemacht, weil wir wollen, dass die Geschädigten rasch zu ihrem Recht kommen“, sagt Dr. Peter Kolba, Leiter der Rechtsabteilung des VKI, „der AWD hat aber nur Scheinverhandlungen geführt und auf Zeit gespielt. Jetzt entscheiden die Gerichte.“
Systematische Falschberatung
Der Vorwurf an den AWD: Systematische Falschberatung beim Vertrieb von Aktien der Immofinanz und der Immoeast. Diese Immobilienaktien wurden konservativen Sparerinnen und Sparern systematisch als „so sicher wie ein Sparbuch“, sogar als „mündelsicher“ verkauft, so der VKI. Die Folge: Tausende haben falsche Produkte gekauft, dafür viel Geld gezahlt und nach den Kursverlusten ab Frühjahr 2007 teilweise ihre gesamten Ersparnisse verloren, so Kolba. Foris und der VKI verlangen vom AWD einen Verjährungsverzicht für alle rund 2.500 Fälle. Sollte der AWD das ablehnen, kündigen Foris und der VKI weitere Sammelklagen an.
Beim VKI haben sich rund 6.500 Personen gemeldet, die sich durch AWD Berater geschädigt fühlen. Geschätzter Gesamtschaden: etwa 60 Millionen Euro. Bis Ende März haben sich rund 2.500 Personen gemeldet, die sich an der Sammelklagen-Aktion des VKI beteiligen. Ihr Gesamtschaden: rund 40 Millionen Euro. Kolba: „Für diesen Schaden machen wir den AWD haftbar.“