Die steigenden Energiepreise sorgen für zunehmende Inflation. Die Europäische Zentralbank will hier mit einer kleinen Zinserhöhung Anfang April gegensteuern. Bis Jahresende könnte der Leitzinssatz sogar auf 2,0 Prozent steigen.
Der Präsident der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet hat Anfang März eine Zinsanhebung bereits für die nächste Zinssitzung am 7. April in Aussicht gestellt. Immerhin steigen die Energiepreise seit Wochen und so wird die Inflationsrate im Jahr 2011 zumeist über 2,0 Prozent p.a. verharren. Schwierig nachzuvollziehen ist der mehrmalige Hinweis Trichets, wonach der nun angekündigte Zinsschritt nicht der Auftakt zu einer Reihe von Zinsanhebungen sein soll.
Da der Notenbankchef außerdem sehr bemüht war, klarzustellen, dass es sich nur um einen kleinen Zinsschritt handeln werde, bleibt unklar, was die EZB mit ihrem Vorhaben eigentlich erreichen möchte. Denn ökonomisch gesehen macht ein einzelner Zinsschritt auf 1,25 Prozent keinerlei Sinn, so die Profis der Raiffeisen Zentralbank (RZB).
Einerseits beurteilt die EZB ihre Geldpolitik angesichts der Konjunkturerholung als zu expansiv. Andererseits bleibt nach einer kleinen Zinsanhebung die Geldpolitik noch immer „sehr akkommodierend“ (diese Phrase wurde von Trichet stark betont). Um den geldpolitischen Impuls zu reduzieren, bedarf es weiterer Zinsanhebungen. Die RZB-Experten erwarten daher entgegen der Ausführungen von Trichet bis Ende des Jahres weitere Erhöhungen des Hauptrefinanzierungssatzes der EZB auf 2,0 Prozent.
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Leserkommentare
09.03.2011 01:55 Uhr - von Euroverachter
Lieber Herr Frasl
...Trichet hat nur mehr die Wahl zwischen Pest und Colera, denn: Läßt er den Zins nach oben, so bringt er all die Kreditler unter Wasser, denen es bisher schon bis zum Halse stand. Bleiben die Zinsen dagegen auf dem derzeit absurden Niveau von einem Prozent, heizt das die offizielle Inflation noch mehr an, und erst die reale ;-)
So, und nur so ist das Taktieren des Herrn Tricheur, ähm Trichet zu deuten ... und für solche Täuscher haben wir Deutsche unsere weltweit begehrte DM hergeben müssen, was für ein übles Schauspiel...