Die Einschätzungen von Notenbankpräsident Trichet sind im Vergleich zum Vormonat weitgehend unverändert. Die aktuell erhöhten Teuerungsraten sind zu einem großen Teil den Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln sowie Energie bzw. Rohstoffen geschuldet. Breiter Inflationsdruck wird bislang nicht ausgemacht, die Preisrisiken sind nach oben und unten hin ausgeglichen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet unterstreicht, dass sich diese Einschätzung im Vergleich zu vor drei Wochen nicht verändert hat.
Inflation von über 2,0 Prozent im Visier
Dennoch sind in Nuancen Abweichungen in der Einschätzung der EZB zu erkennen. Zum Einen hat sich die Notenbank auf Inflationsraten über 2,0 Prozent p.a. bis knapp vor Jahresende 2011 eingestellt, ohne dabei ihr Inflationsziel verletzt zu sehen. Diese Haltung dürfte Marktteilnehmer überrascht haben, welche wohl von einer weitaus unnachsichtigeren Auslegung der EZB ausgegangen waren. An der Marktreaktion ist zu erkennen, dass voreilige Zinsanhebungsphantasien reduziert werden mussten. Zum anderen verwies Trichet aber auch auf den Umstand, dass der Preisdruck auf Produzentenebene zuletzt zugenommen hat. Letzteres ist durchaus als stärkere Betonung der Inflationsaufwärtsrisiken zu werten.
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Zinsen für längere Laufzeiten könnten steigen
Die RZB-Experten rechnen nicht damit, dass die EZB dieses Jahr Inflationsgefahren mit Zinsanhebungen entgegen treten wird. Insofern ist nur wenig Aufwärtsdruck bei Geldmarktsätzen gegeben, wogegen die RZB-Profis bei den Zinsen für längere Laufzeiten (Anleihenrenditen) in den nächsten Wochen von einem weiteren Anstieg ausgehen.