Während E-Banking in Österreich bereits ein breites Feld an Usern aufweist, unter anderem auch mich, werden Versicherungen nach wie vor auf "konservativem" Weg abgeschlossen. Persönliche Beratung ist in Versicherungsangelegenheiten offensichtlich nicht so einfach zu ersetzen. Geht es doch beim Thema Vorsorge um zahlreiche individuelle Einzelheiten, die berücksichtigt werden wollen – dies gilt sowohl für das Thema Bancassurance als auch für den klassischen Versicherungsvertrieb.
Konservativ statt virtuell
Laut einer Studie von GfK Custom Research nutzen nur knapp zwei von zehn Österreichern das Internet für Versicherungsangelegenheiten: Sie kommunizieren via E-Mail mit ihrem Versicherungsberater, beschaffen sich Informationen und nutzen die Möglichkeit, Versicherungsleistungen zu vergleichen. Im Gegensatz dazu wickeln bereits 21 Prozent der Bevölkerung zumindest "ein paar Mal im Monat" ihre Bankgeschäfte via Internet ab.
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Kunden aktivieren
Und wie lauten die Zukunftsaussichten? Die Versicherungsanbieter sind gefordert, die Konsumenten und prospektiven Kunden via Internet zu aktivieren, wie zum Beispiel mit besonderen Online-Aktionen. Der Konditionenvergleich wird in Zukunft dem amerikanischen Vorbild der "price comparison sites" folgend weiter institutionalisiert werden. Wie weit die persönliche Beratung dem virtuellen Zugriff überlegen bleibt, werden auch in den nächsten Jahren die Qualität der Berater und die Komplexität der Produkte unter Beweis stellen.
Social Networks
Ein Aspekt sollte bei dieser Betrachtung nicht außer Acht gelassen werden: Das Internet – und hier vor allem die boomenden Social Networks, wie Facebook, Xing, Twitter etc. – bietet den idealen Raum, Erfahrungen auszutauschen, Meinungen kundzutun und Stimmung zu machen.
Rund 70 Prozent der österreichischen Internetuser ab 14 Jahren nutzen soziale Netzwerke. Die Frage, welche "Nachrede" ein Unternehmen hat, eröffnet in Zeiten der interaktiven Internetnutzung plötzlich ganz neue Dimensionen. Der Kunde muss heute quasi auch als Vertriebspartner gesehen werden, der mit seiner Empfehlung oft mehr bewegen kann, als ein ganzer Stab an Verkaufsstrategen! Das Internet liefert der Versicherungsbranche also zahlreiche interessante Ansätze, die es aktiv zu nutzen gilt!
Elisabeth Stadler
Elisabeth Stadler, die neue Vorstandsvorsitzende der Ergo International AG, ist gebürtige Niederösterreicherin. Sie begann ihre Laufbahn 1983 in der damaligen Bundesländer-Versicherung und war zuletzt im Vorstand der Uniqa Personenversicherung AG, Call Direct AG, Raiffeisen Versicherung AG und der FinanceLife Lebensversicherung AG.
Zur Ergo Versicherungsgruppe in Österreich gehören neben der Ergo Austria International AG (Bank Austria Versicherung, Unternehmen der Victoria Volksbanken und Ergo Insurance Service) auch die D.A.S. Rechtsschutz Versicherungs AG und die Quelle Lebensversicherung AG. Die Ergo Versicherungsgruppe in Österreich erwirtschaftete 2008 rund 850 Millionen Euro Prämieneinnahmen.